"Frisst dich innerlich auf" Prinz Harry kämpft im Video-Talk mit den Tränen
27.06.2024, 14:11 Uhr Artikel anhören
Prinz Harry erinnert sich an den Tod seiner Mutter, Prinzessin Diana.
(Foto: dpa)
Prinz Harry ist zwölf Jahre alt, als seine Mutter, Prinzessin Diana, in Paris stirbt. Jetzt setzt sich der 39-Jährige für Kinder mit einem ähnlichen Schicksal ein. Dabei lässt der Ex-Royal durchscheinen, wie sehr ihn die Trauer immer noch im Griff hat.
In den letzten Wochen war es still um Prinz Harry und seine Frau, Herzogin Meghan, geworden. Nun meldet sich der 39-Jährige bei Instagram zurück - als Botschafter der britischen Wohltätigkeitsorganisation "Scotty's Little Soldiers", die Kinder unterstützt, die Elternteile bei Militäreinsätzen verloren haben. In einem Video, das die Organisation auf Instagram veröffentlicht hat, tauschen sich Prinz Harry und die Gründerin Nikki Scott über ihre Erfahrungen mit Trauer aus.
Scott erzählt, wie sie ihrem damals fünfjährigen Sohn Kai vom Tod seines Vaters erzählen musste. Das sei "das Schlimmste" gewesen, wie sie sich unter Tränen erinnert: "Ich habe seine Welt zerstört. Danach war nichts mehr wie vorher." Sie habe damals gedacht: "Wie vielen andere Kinder haben auch einen Elternteil verloren?" Das habe, so "kitschig" das klingt, die Idee ausgelöst, "Scotty's Little Soldiers" zu gründen.
"Das ist gar nicht kitschig", unterbricht sie ein sichtlich ergriffener Prinz Harry, der um Fassung ringt. Schließlich weiß er nur zu gut, wie es ist, wenn ein Elternteil plötzlich stirbt. "Was du getan hast, ist unglaublich. Es ist wirklich inspirierend. Ich fühle mich wirklich geehrt und privilegiert, Teil von 'Scotty's' zu sein", erklärt er mit feuchten Augen und umarmt seine Gesprächspartnerin fest.
Prinz Harry hielt seine Trauer unter Verschluss
Zum Thema Trauer hat der Prinz einiges zu sagen. "Man kann sie nicht zu lange unterdrücken, das ist nicht nachhaltig. Sie wird dich innerlich auffressen", weiß er. Er selbst war erst zwölf Jahre alt, als seine Mutter Prinzessin Diana 1997 bei einem Autounfall in Paris ums Leben kam.
Für die Kinder sei es besonders schwierig, findet der 39-Jährige. Sie wollen oft nicht über den Tod reden, weil es sie traurig mache, das wisse er aus seiner Erfahrung nach dem Tod seiner Mutter: "Aber wenn ich einmal merke, dass ich darüber rede und ihr Leben feiere, dann wird es tatsächlich einfacher." Als Kind rede man sich ein, "dass die Person, die man verloren hat, will, dass man so lange wie möglich traurig ist, um ihr zu beweisen, dass man sie vermisst." Erst später käme die Erkenntnis, dass die verstorbene Person sich viel eher Glück für ihre Hinterbliebenen wünsche.
In der Netflix-Doku "Heart of Invictus" sprach der Sohn von König Charles III. bereits darüber, wie er mit dem Tod seiner Mutter umgegangen war. "Der Verlust meiner Mutter in einem so jungen Alter, das Trauma, das ich hatte, war mir nie bewusst. Es wurde nie thematisiert und ich habe nicht wirklich darüber gesprochen und es verdrängt", erinnerte er sich.
Prinz Harry habe sich bemüht, seine Gefühle nicht offen zu zeigen. In früheren Interviews berichtete er, bis zu seinem 28. Lebensjahr nur einmal, auf ihrer Beerdigung, um Prinzessin Diana geweint zu haben.
Quelle: ntv.de, csp/spot