Unterhaltung

"Ausnahmslos unwahr" Rammstein weisen alle Vorwürfe zurück

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden
Lässt eine bekannte Anwaltskanzlei für sich sprechen: Till Lindemann.

Lässt eine bekannte Anwaltskanzlei für sich sprechen: Till Lindemann.

(Foto: IMAGO/Gonzales Photo)

Gestern Abend spielen Rammstein ihr erstes Deutschlandkonzert seit Bekanntwerden der Vorwürfe gegen Frontmann Till Lindemann. Während für die Fans im Stadion beinahe alles wie immer ist, kümmert sich eine Kanzlei derweil darum, Medien und mutmaßliche Opfer in Schach zu halten.

Seit Rammstein am 22. Mai ihre Europatour gestartet haben, jagt eine Skandalmeldung die nächste. Nachdem zunächst die Irin Shelby Lynn in den sozialen Medien den Verdacht äußerste, beim Auftaktkonzert in Vilnius hinter der Bühne K.-o.-Tropfen verabreicht bekommen zu haben, melden sich immer mehr mutmaßliche Opfer. Sie alle werfen einer Frau namens Alena Makeeva vor, junge weibliche Fans zu rekrutieren, um sie Frontmann Till Lindemann für Sex bei einer Aftershowparty im Backstagebereich zuzuführen.

Die Band selbst hielt sich mit konkreten Aussagen zu den Vorwürfen zurück und veröffentlichte lediglich zwei knappe Statements in den sozialen Medien. Darin teilte sie mit, von etwaigen Vorfällen nichts zu wissen und bat darum, nicht vorverurteilt zu werden. Am Dienstag hieß es dann, Makeeva sei von allen Rammstein-Konzerten fortan ausgeschlossen, die "Row Zero" sowie die Aftershowpartys seien gestrichen. Eine von der Band engagierte Anwaltskanzlei prüfe zudem die Vorfälle, während sich eine auf Krisenmanagement spezialisierte PR-Agentur um den Rest kümmere.

Rechtliche Schritte gegen "einzelne Personen"

Nun wurde zudem die bekannte Medienrechtskanzlei Schertz Bergmann mit der Angelegenheit beauftragt. Diese hat eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der die Vorwürfe erstmals vollumfänglich zurückgewiesen werden. "In den sozialen Netzwerken, insbesondere auf Instagram, Twitter und bei Youtube, wurden von diversen Frauen schwerwiegende Vorwürfe zulasten unseres Mandanten erhoben. So wurde wiederholt behauptet, Frauen seien bei Konzerten von Rammstein mithilfe von K.-o.-Tropfen bzw. Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr."

Zudem kündigt die Kanzlei an, "wegen sämtlicher Anschuldigungen dieser Art umgehend rechtliche Schritte gegen die einzelnen Personen" einzuleiten. Doch nicht nur die Frauen, darunter vermutlich Shelby Lynn sowie die deutsche Influencerin Kayla Shyx, die ihre angeblichen Erfahrungen in einem 37-minütigen Video beschrieb und Lynn damit zur Seite sprang, sollen demnach zur Rechenschaft gezogen werden.

Vorwurf der "unzulässigen Verdachtsberichterstattung"

Mehr zum Thema

Auch den zahlreichen berichtenden Medien wird der Vorwurf der "unzulässigen Verdachtsberichterstattung" gemacht. Sie hätten zudem versäumt, "hinreichend Beweistatsachen zu recherchieren und zusammenzutragen". Außerdem hätten sie "gegen die Vorgabe verstoßen, ausgewogen und objektiv zu berichten". Es habe in fast allen Fällen eine "nachhaltige Vorverurteilung zulasten unseres Mandanten" stattgefunden, wobei dem Schreiben nach versäumt wurde, eine Stellungnahme Lindemanns beziehungsweise Rammsteins einzuholen. Dagegen wolle man nun rechtlich vorgehen.

Wie genau das aussehen wird, ob tatsächlich veröffentlichte Artikel in den nächsten Tagen verschwunden sein werden und was das für die angeblichen Opfer von Lindemann bedeutet, wird sich zeigen. Es ist aber wohl zumindest nicht davon auszugehen, dass die Band plant, die laufende Europatour aufgrund der im Raum stehenden Vorwürfe abzubrechen. Zwar wurde beim ersten Konzert der Song "Pussy" aus dem Programm genommen und auf die obligatorische Peniskanone verzichtet, ansonsten lieferten Rammstein aber so ab, wie es ihre Fans im Münchner Olympiastadion erwartet haben.

Quelle: ntv.de, nan

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen