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Nach Vorwürfen gegen Frontmann Sängerin Feist bricht Tour mit Arcade Fire ab

Will nicht länger im Vorprogramm von Arcade Fire auftreten: Sängerin Feist.

Will nicht länger im Vorprogramm von Arcade Fire auftreten: Sängerin Feist.

(Foto: imago images/POP-EYE)

Mehrere Frauen werfen dem Frontmann der Gruppe Arcade Fire sexuelles Fehlverhalten vor. Sängerin Feist, die auf der aktuellen Tour eigentlich im Vorprogramm der Band auftreten sollte, zieht daraus nun Konsequenzen. "Ich kann nicht weitermachen", erklärt sie.

Die Musikerin Leslie Feist, als Künstlerin lediglich unter ihrem Nachnamen aktiv, hat die gemeinsame Tour mit Arcade Fire abgebrochen. Grund sind die neuerlichen Vorwürfe aus einem "Pitchfork"-Artikel, die gegen den Kopf der Band, Win Butler, vorliegen.

In einem Statement auf Instagram beschreibt die kanadische Sängerin, wie sie von dem Artikel erfahren habe: "In einem Pub in Dublin, nachdem ich mit meiner Band geprobt hatte, las ich die selbe Headline wie ihr. Wir hatten keine Zeit, uns auf das Kommende vorzubereiten, geschweige denn die Chance, zu entscheiden, nicht über den Ozean mitten hinein in diese Situation zu fliegen."

Das gemeinsame Konzert in Dublin fand offensichtlich noch statt - auf Twitter kursiert ein Foto, das den Merchandise-Stand von Feist zeigt. Auf einem Aushang an dem Stand steht geschrieben, die Einnahmen würden an eine Frauenhilfsorganisation in Dublin gespendet. Die kommenden Konzerte, die Feist in Europa eröffnen sollte, werden nun wohl aber ohne sie über die Bühne gehen.

Auf Instagram fügte die 46-Jährige hinzu, der Artikel habe "ein Gespräch entfacht, das größer ist als ich, größer als meine Songs und sicherlich größer als jede Rock'n'Roll-Tour". Die gemeinsamen Konzerte fortzusetzen, würde das Signal senden, dass sie den von Butler verursachten Schaden ignoriert. Das jedoch komme für sie nicht in Frage. "Ich kann das nicht lösen, indem ich aufhöre, ich kann es nicht lösen, indem ich bleibe. Aber ich kann nicht weitermachen", so Feist.

Laut einer "Pitchfork"-Recherche soll Butler mehrere junge Frauen zwischen 2015 und 2020 mit sexuellen Nachrichten belästigt haben. Eine weitere Person behauptete, Butler habe sie zweimal sexuell bedrängt. Der 42-Jährige entschuldigte sich in einem Statement für sein Verhalten, wies aber auch darauf hin, alle sexuellen Kontakte seien im gegenseitigen Einvernehmen geschehen. Auch seine Frau und Bandkollegin Régine Chassagne, mit der Butler seit 2003 verheiratet ist, stärkte ihrem Mann mit einem Statement den Rücken.

Arcade Fire haben gerade ein neues Album herausgebracht. Ihre Europatour führt die kanadische Band im September auch nach München, Köln und Berlin.

Quelle: ntv.de, vpr/spot

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