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Terrorgefahr in Wien Swift-Fans nach Konzertabsagen "am Boden zerstört"

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Taylor Swifts drei Wien-Konzerte wurden wegen Terrorgefahr abgesagt - die Swifties sind untröstlich.

Taylor Swifts drei Wien-Konzerte wurden wegen Terrorgefahr abgesagt - die Swifties sind untröstlich.

(Foto: picture alliance / Collage ntv.de)

Weil die Gefahr eines islamistischen Anschlags besteht, werden alle drei geplanten Konzerte von Taylor Swift in Wien abgesagt. Fans des US-Superstars schwanken zwischen Verständnis und ganz großer Verzweiflung.

"Aufgrund der Bestätigung durch Regierungsbeamte über einen geplanten Terroranschlag im Ernst-Happel-Stadion haben wir keine andere Wahl, als die drei geplanten Shows zur Sicherheit aller abzusagen", hatte Taylor Swifts Konzertveranstalter Barracuda Music gestern auf Instagram mitgeteilt. Die ausverkauften Konzerte sollten am Donnerstag, Freitag und Samstag in Wien im Rahmen von Swifts "Eras"-Tour durch Europa stattfinden.

Die Absage ist ein Schock für Tausende von Swifites, die fast ein Jahr auf die Auftritte ihres Stars hingefiebert haben und teils aus der ganzen Welt angereist sind, um Swift, die seit 2015 keine Europa-Tour mehr gemacht hat, endlich live zu sehen. "Ich habe noch nie so sehr über irgendetwas geweint", schreibt ein Fan auf Tiktok und postet ein Video von sich mit Tränen verschmiertem Make-up. Sie habe sich ein Jahr lang auf das Konzert vorbereitet, quasi nur noch daran gedacht, erklärt sie.

"Ich bin am Boden zerstört. Seit über einem Jahr habe ich mich darauf gefreut", schreibt ein weiterer Swiftie aus Wien bei X. "Ich habe alle Armbänder gebastelt. Taylor Swift ist in meiner Heimatstadt - und jetzt findet es nicht statt. Ich habe keine Worte. Sie wird nie wieder nach Wien kommen. Das ist einfach so. Das hat mir so viel bedeutet. Ich wollte so gerne zu diesem Konzert gehen."

"Ich sitze in einem Wiener Hotelzimmer und versuche zu verarbeiten, dass das Taylor-Swift-Konzert, auf das ich mich ein Jahr lang gefreut habe und für das ich um die halbe Welt geflogen bin, einfach abgesagt wurde", klagt ein weiterer Fan bei X sein Leid. "Mein Herz ist gebrochen", fasst ein anderer Swiftie die wohl allgemein vorherrschende Stimmung zusammen.

Swifties zeigen weltweit Solidarität

Taylor Swifts Fans halten zusammen und so sammeln sich unter den Tweets und Tiktok-Videos schnell Kommentare von Swifties, die weltweit mitfühlen. "Es tut mir so leid für alle" oder "Fühlt euch gedrückt", steht dort beispielsweise.

Eine weitere Aktion, in der Fans ihre Unterstützung und Solidarität mit den Wiener Swifties ausdrücken wollen, geht bereits viral. Sie wollen den Swift-Song "Long Live", den die Sängerin ihrer Community gewidmet hat, so oft streamen, dass er wieder in den Charts landet.

Einige Swifties zeigen aber durchaus Verständnis für die Konzertabsage. Ein deutscher Fan, der extra nach Österreich gereist ist und erst an der Arena von der Absage erfahren hat, erklärt in einem der vielen Videos: "Ich denke, es ist die richtige Entscheidung. Es hätte sehr gefährlich werden können."

Pro Konzertabend hätten 65.000 Fans Swift live im Stadion sehen können. Der Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl geht zudem davon aus, dass rund 20.000 Fans ohne Tickets zur Arena gekommen wären, um die Musik ihres Idols zumindest aus der Ferne zu hören. Der Veranstalter kündigte an, die Ticketpreise in den nächsten Tagen zurückzuerstatten.

Am Mittwoch waren zwei Terrorverdächtige in Österreich festgenommen worden. Der Hauptverdächtige ist ein 19-jähriger österreichischer Staatsbürger. Nach den Erkenntnissen der Polizei soll er Anschläge im Großraum Wien geplant haben. Sein Fokus soll er dabei auf die Taylor-Swift-Konzerte gerichtet haben, erklärte Franz Ruf, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit im österreichischen Innenministerium. Der junge Mann habe sich im Internet radikalisiert und vor einigen Wochen einen Treueschwur auf die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) abgelegt.

Swift fürchtete Terroranschläge schon lange

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Taylor Swift selbst hat sich zu der geplanten Terrorattacke und den Konzertabsagen bislang in den sozialen Medien noch nicht geäußert. 2019 schrieb sie in einem Artikel für die Zeitschrift "Elle", dass sie nach dem Anschlag bei dem Ariana-Grande-Konzert, bei dem am 22. Mai 2017 in Manchester 22 junge Fans der Sängerin starben, als sich ein islamistischer Attentäter in die Luft sprengte, "große Angst" davor hatte, wieder auf Tour zu gehen. Sie habe einfach nicht gewusst, "wie wir drei Millionen Fans sieben Monate lang schützen sollten."

Swift habe danach einen "enormen Aufwand an Planung, Kosten und Mühe" darauf verwendet, damit bei ihren Live-Auftritten niemand zu Schaden kommt. "Meine Angst vor Gewalt hat sich auch auf mein Privatleben übertragen. Ich trage einen QuikClot-Armeeverband bei mir, der für Schuss- oder Stichwunden gedacht ist", erklärte sie damals in dem Artikel.

Quelle: ntv.de, csp

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