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Hat Serie Zenit überschritten? Helena Bonham Carter fordert "The Crown"-Ende

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Verkörperte die Queen-Schwester Prinzessin Margaret in "The Crown": Helena Bonham Carter.

(Foto: imago images/Cinema Publishers Collection)

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Nicht erst seit der fünften Staffel steht "The Crown" in der Kritik. Fehlende Warnhinweise und die unsympathische Darstellung von Charakteren werden den Machern der Netflix-Serie bereits seit Jahren vorgeworfen. Schauspielerin Helena Bonham Carter plädiert nun für ein Ende des Formats.

In der dritten und vierten Staffel der britischen Netflix-Fernsehserie "The Crown" (seit 2016) verkörperte die britische Schauspielerin Helena Bonham Carter die verstorbene Prinzessin Margaret, die Schwester von Queen Elizabeth II. Derzeit wird die sechste und letzte Staffel gedreht.

In einem Interview mit "The Guardian" sagte Bonham nun, dass die Serie, die mit der Hochzeit der damaligen Prinzessin Elizabeth mit Prinz Phillip im Jahr 1947 begann, nicht länger ein "historisches Drama" sei. Daher sei sie der Meinung, dass sie nicht fortgeführt werden sollte. Und sie fügte hinzu: "Ich spiele mit und ich habe meine Episoden geliebt, aber es ist jetzt ganz anders. Als 'The Crown' begann, war es ein historisches Drama, und jetzt ist es in die Gegenwart gestürzt."

Hitzige Debatten

Die Serie ist oft Gegenstand hitziger Debatten. Im vergangenen Jahr kam es zu einer Kontroverse, als prominente Persönlichkeiten die Darstellung der Charaktere in der vergangenen Staffel kritisierten und einen Haftungsausschluss forderten, um klarzustellen, dass es sich um eine fiktive Serie handelt. Die Schauspielerin Dame Judi Dench schrieb damals, dass Netflix "bereit zu sein scheint, die Grenzen zwischen historischer Genauigkeit und grober Sensationslust zu verwischen". Sie sagte, es bestehe die Gefahr, dass "eine beträchtliche Anzahl von Zuschauern" die Dramaserie als historische Tatsache auffassen würde.

Auch Bonham Carter verlangte einen Haftungsausschluss und Warnhinweise von Netflix. Der Streamingdienst habe eine "moralische Verantwortung", den Zuschauern mitzuteilen, dass sie keinen Dokumentarfilm, sondern ein Drama sehen. Im offiziellen Podcast der Serie sagte sie 2020, dass es einen wichtigen Unterschied zwischen "unserer Version" und der "echten Version" gebe. "Es sind also zwei verschiedene Einheiten", alles werde "dramatisiert". Die Recherche von Serienschöpfer Peter Morgan sei "erstaunlich", fügte sie hinzu. "Das ist der richtige Dokumentarfilm. Das ist toll und dann tauscht Peter die Dinge und jongliert damit."

Seit Langem wird außerdem darüber diskutiert, ob die Royals sich die Serie "The Crown" ansehen. Anfang des Monats bestätigte Queen-Enkel Prinz Harry bei einem Auftritt in Stephen Colberts "The Late Show", dass er sie gesehen hat, sowohl "das aktuelle Material oder das ältere Material". Bereits im Jahr 2021 hatte Harry mit James Corden über die Serie gesprochen und damals erklärt: "Sie ist fiktiv. Aber sie basiert lose auf der Wahrheit. Natürlich ist sie nicht ganz akkurat."

Ein Netflix-Sprecher verteidigte die neuen Episoden mit den Worten: "The Crown wurde immer als ein Drama präsentiert, das auf historischen Ereignissen basiert." Weiter sagte er: "Die fünfte Staffel ist eine fiktive Dramatisierung, bei der sich ausgemalt wird, was hinter verschlossenen Türen während eines für die königliche Familie bedeutenden Jahrzehnts passiert sein könnte - eines, das bereits von Journalisten, Biographen und Historikern unter die Lupe genommen und gut dokumentiert worden ist."

(Dieser Artikel wurde am Montag, 30. Januar 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, lpe/spot

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