Ali B. muss zwei Jahre in Haft "The Voice of Holland"-Juror wegen Vergewaltigung verurteilt
12.07.2024, 19:19 Uhr Artikel anhören
Ali B. weist alle Schuld zurück.
(Foto: picture alliance / ANP)
Den Missbrauch einer Kandidatin von "The Voice of Holland" kann ihm das Gericht zwar nicht nachweisen, dennoch muss das ehemalige Jurymitglied Ali B. wegen Vergewaltigung ins Gefängnis. Im Urteil betonen die Richter den "Mut" der Opfer des in den Niederlanden bekannten Rappers.
Ein niederländischer Rapper und Ex-Jurymitglied beim TV-Gesangswettbewerb "The Voice of Holland" ist wegen Vergewaltigung und versuchter Vergewaltigung zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Der 42-jährige Ali B., der nach Medienberichten bei der Urteilsverkündung nicht anwesend war, wurde zugleich von den Vorwürfen der sexuellen Übergriffe gegen eine Kandidatin der Originalversion der berühmten Castingshow freigesprochen. Die Richter hielten die Schilderungen zwar für glaubwürdig, sahen aber nicht genug Beweise für die Vorwürfe.
Ali B. wurde zum einen wegen der Vergewaltigung einer Frau im Jahr 2018 bei einem "Schriftsteller-Camp" im Norden der Niederlande schuldig gesprochen. Zum anderen wurde er wegen der versuchten Vergewaltigung der niederländischen Künstlerin Ellen ten Damme im Jahr 2014 bei einem Aufenthalt in Marokko zur Aufnahme eines Songs für eine Fernsehsendung verurteilt.
"Die Handlungen von Ali B. haben die körperliche Unversehrtheit der Opfer schwer beeinträchtigt", hieß es in dem Urteil. "Er wurde von seinen eigenen sexuellen Bedürfnissen geleitet, ohne Rücksicht auf den Willen der Frauen und die Folgen, die sein Verhalten für sie haben würde". Es habe den Opfern angesichts des Status des Rappers "Mut" abverlangt, die Handlungen anzuzeigen.
Der Rapper weise alle Schuld zurück und werde Berufung einlegen, erklärte sein Anwalt der Rundfunkanstalt NOS. In "The Voice" können Musik-Talente Juroren - sogenannte Coaches - vorsingen, die in drehbaren Sesseln sitzen und nur nach der Stimme urteilen. Das Format wurde seit 2010 in über 150 Länder verkauft.
Quelle: ntv.de, mdi/AFP