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"Ich bin stolz, schwul zu sein" US-"Bachelor" outet sich

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Glücklich wie nie zuvor in seinem Leben: Colton Underwood.

(Foto: imago images / UPI Photo)

Es ist noch nicht lange her, dass Colton Underwood in der US-amerikanischen Version der Dating-Show "Der Bachelor" den Rosenkavalier mimte. Dabei ging es 2019 für ihn drunter und drüber. Doch sein jetziges Coming-out stellt die Ereignisse in den Schatten.

Was hierzulande Paul Janke, Andrej Mangold und Niko Griesert sind, ist in den USA Colton Underwood - ein ehemaliger Rosenkavalier im Dating-Format "Der Bachelor". 2019 lief in den USA bereits die sage und schreibe 23. Staffel der dortigen Kuppel-Show-Version. In ihr mimte Underwood den begehrten Junggesellen, um den ganze 30 Frauen buhlten.

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Underwoods Beziehung mit Cassie Randolph hielt immerhin rund zwei Jahre.

(Foto: imago images/MediaPunch)

Underwoods Auftritt verlief dabei ziemlich turbulent. Schließlich entschied er sich am Ende, keiner der beiden Finalistinnen seine letzte Rose zu überreichen. Stattdessen wandte er sich reumütig an die eigentlich Drittplatzierte Cassie Randolph, die von sich aus kurz vor dem Showdown das Handtuch geschmissen und die Sendung freiwillig verlassen hatte. Sie wurde in einem Finale nach dem eigentlichen Finale schlussendlich zu seiner Auserwählten erklärt.

Tatsächlich gingen die beiden dann auch eine Beziehung ein. Doch diese endete im vergangenen Jahr nicht weniger spektakulär - und mit einer Anzeige. Nachdem Randolph dem Ex-"Bachelor" vorgeworfen hatte, sie zu stalken und zu belästigen, wurde ihm per einstweiliger Verfügung ein Kontaktverbot aufgebrummt.

Zu Männern hingezogen

Doch damit ist die Geschichte noch nicht am Ende. Stattdessen erfährt sie nun eine weitere überraschende Wendung: In der TV-Sendung "Good Morning America" hat sich Underwood, der auch ein ehemaliger Football-Profi ist, als homosexuell geoutet. Als er die Neuigkeit im Interview mit Moderatorin Robin Roberts verkündet, ist der 29-Jährige sichtbar nervös.

"Ich bin eine lange Zeit vor mir selbst davongelaufen. Ich habe mich selbst eine lange Zeit gehasst", erklärt Underwood. "Und ich bin schwul", fährt er fort. Schon als Kind habe er Unterschiede zu anderen Jungen an sich bemerkt. "Ich habe mich anders gefühlt und ich wusste nicht, was es bedeutet", sagt Underwood. In der Highschool habe sich dies fortgesetzt: "Ich habe mich mehr zu Männern hingezogen gefühlt."

Er habe seine wahren Gefühle jedoch nicht zulassen wollen und sie verheimlicht, plaudert Underwood weiter aus. Auch mit seiner Teilnahme an einem Format wie "Der Bachelor" habe er seine Homosexualität verdrängen wollen. Doch letztlich sei er an den Punkt gelangt, an dem sein Coming-out unausweichlich geworden sei. "Als ich gemerkt habe, dass ich lieber sterben würde, als mich zu outen, kam der Moment: Ich muss etwas ändern und mich stellen", sagt Underwood.

Entschuldigung bei der Ex

Heute sei er "so glücklich und gesund wie nie zuvor in meinem Leben", erklärt der US-Amerikaner. Nun könne er sagen: "Ich bin stolz, schwul zu sein."

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Bedauern empfindet Underwood jedoch mit Blick auf seine Ex-Freundin Cassie Randolph, bei der er sich explizit entschuldigt. "Ich habe eine Menge schlechter Entscheidungen getroffen", räumt er ein und ergänzt: "Ich wünschte, ich wäre mutig genug gewesen, mich selbst zu heilen, bevor ich eine andere Person kaputtmache."

Vielleicht hat Underwoods Geschichte damit nun ja ein endgültiges Happy End. Geschichte geschrieben hat er jedenfalls bereits. Er ist der bislang erste aller "Bachelor", der sich im Nachhinein als schwul geoutet hat.

Quelle: ntv.de, vpr

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