Unterhaltung

Nach dem Rückzug der ARDVox rettet den Echo

19.12.2016, 14:02 Uhr
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Bei Musikern begehrt - und auch bei Vox: der Echo. (Foto: picture alliance / dpa)

Der Echo gilt als der wichtigste deutsche Musikpreis. Doch nach manchen Skandalen und Skandälchen in den vergangenen Jahren will die ARD die Verleihung nicht mehr ausstrahlen. Nun springt ein anderer Sender ein.

Die Echo-Verleihung bekommt ein neues Zuhause: Vox wird im Jahr 2017 für die Show des wichtigsten deutschen Musikpreises verantwortlich sein, wie der Kölner Sender bekanntgab. Musik-Kompetenz beweist Vox bereits durch seine Formate "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert", "Meylensteine", "One Night Song - Blind Date im Wirtz-Haus" und XXL-Musiker-Dokus.

"Wir fühlen uns geehrt und verpflichtet, unsere Art und Weise Musikshows zu erzählen, nun auch bei der Echo-Verleihung umzusetzen", so Kai Sturm, Chefredakteur und Unterhaltungschef bei Vox. "Die Labels, Musiker und Zuschauer gleichermaßen glücklich zu machen, ist eine große Herausforderung, der wir uns gerne gemeinsam mit dem BVMI stellen." Auch der Geschäftsführer des Bundesverbands Musikindustrie (BVMI), Florian Drücke, freut sich auf die neue Zusammenarbeit und ist gespannt auf das neue Kapitel in der 25-jährigen Geschichte des Musikpreises, der seit 1992 vergeben wird.

Sido und Frei.Wild

Seit 2009 wurde die Verleihung im Ersten ausgestrahlt. Am Freitag wurde bekannt, dass der öffentlich-rechtliche Sender den wichtigsten deutschen Musikpreis aus dem Programm nehmen wird. "Wenn Musiker, für die der Preis vergeben wird, sich mehr Zuspruch davon versprechen, dass sie auf der Bühne 'ihren' Preis dissen und schlecht machen, wie kann der Zuschauer zuhause Spaß daran haben?", sagte ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber im Interview mit der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung".

Hintergrund der Aussage könnte der Auftritt von Sido bei der bis dato letzten Verleihung im April gewesen sein. Bei den Trophäen leer ausgegangen, hatte er auf der Bühne gepöbelt: "Die sind so dumm hier beim Echo." Für einen Eklat sorgte in den vergangenen Jahren zudem das Hick-Hack um die umstrittene Band Frei.Wild. Nach Protesten anderer Musiker flog die Gruppe 2013 von der Liste der Nominierten bei der Preisverleihung. Drei Jahre später indes wurden Frei.Wild dann doch in der Kategorie "Rock / Alternative National" ausgezeichnet.

Überdies hatten die Einschaltquoten in der ARD zuletzt geschwächelt. Vielleicht kann ja nun Vox hier wieder Boden gutmachen.

Quelle: ntv.de, vpr/spot

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