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"Ich kann es mir nicht leisten"Whoopi Goldberg würde gern in Rente gehen

13.11.2025, 09:45 Uhr
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Hat ein geschätztes Vermögen von 20 Millionen Dollar: Whoopi Goldberg. (Foto: IMAGO/UPI Photo)

Ihre Karriere ist geprägt von Erfolgen, Rückschlägen und einem bewegten Privatleben. Mit 70 Jahren denkt Whoopi Goldberg nun langsam an den Rückzug aus dem Showgeschäft. Doch finanzielle Verpflichtungen zwingen die Moderatorin, weiterzumachen.

Eigentlich würde Whoopi Goldberg gar nicht so ungern in den Ruhestand gehen. "Aber noch geht es nicht. Ich kann es mir nicht leisten", sagte die US-Schauspielerin dem US-Portal "Entertainment Tonight". "Ich muss weiter Rechnungen bezahlen." Deswegen ist Goldberg, die an diesem Donnerstag 70 Jahre alt wird und laut "Celebrity Net Worth" ein Vermögen von rund 20 Millionen Dollar haben soll, nach wie vor fast jeden Tag im US-Fernsehen als eine der Moderatorinnen der Talkshow "The View" im Einsatz - inzwischen schon seit fast 20 Jahren.

Mit ihrem offensiven Diskussionsstil und häufig umstrittenen Meinungen eckt Goldberg in der Show oft an - verhilft ihr so aber auch zum Erfolg. Die Schauspielerei hat sie darüber hintangestellt, was viele Fans enttäuscht. "Was ist mit Whoopi Goldberg passiert?", kommentierte auch die "Washington Post" einmal. "Könnt Ihr Euch noch an eine Zeit erinnern, in der sie nicht enttäuscht hat?"

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Für "Die Farbe lila" wurde Goldberg erstmals für einen Oscar nominiert. (Foto: picture alliance / United Archives)

Dabei hatte Goldberg einst eine Traumkarriere als Schauspielerin. Star-Regisseur Steven Spielberg sah Goldberg am New Yorker Broadway und bot ihr die Hauptrolle in dem Südstaaten-Drama "Die Farbe Lila" an. "Zuerst habe ich abgelehnt", erzählte die Schauspielerin einmal in einem Interview. "Niemand will sich blamieren." Dann ließ sie sich doch noch überzeugen - und wurde mit einer Oscar-Nominierung für die beste Hauptrolle belohnt.

Dreimal verheiratet, dreimal geschieden

Fünf Jahre später wurde Goldberg erneut für den Oscar nominiert, diesmal für die beste Nebenrolle in dem Drama "Ghost - Nachricht von Sam", und diesmal bekam sie ihn auch. Als singende Nonne verkleidet zeigte Goldberg in "Sister Act - Eine himmlische Karriere" kurz darauf ihre komische Seite und schaffte endgültig den Durchbruch. Eine Zeit lang galt sie damals als die am besten verdienende Schauspielerin der Welt.

Aber so richtig leicht war das Leben nie für Goldberg, schon immer musste sie sich lautstark behaupten. Geboren wurde sie als Caryn Elaine Johnson als Tochter einer Krankenschwester und Lehrerin und eines Geistlichen in einem sozialen Wohnungsbau in Manhattan. Ihre Mutter zog sie alleine auf, Goldberg schmiss die Schule, lebte eine Zeit lang auf der Straße, nahm Drogen und schlug sich mit verschiedenen Jobs durch.

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Whoopi Goldberg und ihre Tochter Alexandrea bei der Oscar-Verleihung 1991 - dieses Mal konnte die Schauspielerin den Goldjungen mit nach Hause nehmen. (Foto: Getty Images)

Auch ihr eigenes Familienleben stabilisierte sich nie richtig. Dreimal war Goldberg verheiratet, dreimal ließ sie sich wieder scheiden. Ihre einzige Tochter, Alexandrea, die sie mit dem englischen Ex-Fußballspieler Alvin Martin teilt, wurde mit 14 Jahren schwanger. "Das war ziemlich verblüffend. Aber ich habe gesagt: Okay, lass uns zusammenhalten und das hinbekommen."

Tochter ist eine "furchtbare Schauspielerin"

Das Baby kam zu Goldbergs Mutter, während Alexandrea Martin ebenfalls eine Filmkarriere startete. Gemeinsam mit ihrer Mutter stand sie in "Sister Act 2 - In göttlicher Mission" vor der Kamera. Die Beziehung zu ihrer Tochter, die inzwischen drei Kinder hat, sei gut, sagt Goldberg - auch wenn sie ihr von der Filmkarriere dann doch abgeraten habe. "Sie ist eine furchtbare Schauspielerin. Ich habe ihr gesagt: 'Vielleicht ist es einfach nichts für dich'."

Tochter, Schwiegersohn, Enkel und inzwischen sogar schon ein Urenkel - das reiche ihr an Familie, sagt Goldberg. Sie wolle nicht mehr heiraten. "Ich suche nicht nach jemandem, mit dem ich für immer zusammen sein oder zusammenleben kann. Ich will niemanden in meinem Haus."

Auch für die Zeit nach ihrem Tod hat Goldberg schon genaue Vorstellungen. "Ich will kein Hologramm sein. Das steht schon seit 15 Jahren in meinem Testament." Sie finde diese dreidimensionalen Projektionen von Menschen wie beispielsweise Michael Jackson oder Whitney Houston "ein bisschen unheimlich, gruselig". "Ich werde nur Staub im Wind sein. Ich werde um die Welt ziehen, ich werde überall sein. Vielleicht bin ich in eurem Garten."

Quelle: ntv.de, Christina Horsten, dpa

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