Stefan Raab macht's noch einmal Willkommen zurück, du Unsympath!


Will sich noch einmal kloppen: Stefan Raab.
(Foto: picture alliance / dpa)
Wer hätte gedacht, dass wir das noch erleben dürfen?! Fast zehn Jahre nach seinem TV-Tschüssikowski sagt Stefan Raab nun doch wieder Hello again. Dass er bei seinem Rampenlicht-Comeback ausgerechnet in den Boxring steigt, passt zu ihm natürlich wie die Faust aufs Auge.
"Und tschüss, du Unsympath!" - so verabschiedete ntv.de im Dezember 2015 Stefan Raab, kurz vor dem finalen TV-Auftritt des Entertainers. Denn eines stand fest: Als überragender Charmeur, dem die Herzen des Publikums nur so zufliegen, würde er nicht in die Fernsehgeschichte eingehen. Eher schon als verbissener Macher, der vor allem von seinem eigenen Ego und Ehrgeiz getrieben ist.
Aber - das lässt sich definitiv nicht bestreiten - fast zwei Jahrzehnte prägte Raab so das deutsche Unterhaltungsfernsehen wie kein anderer. In der Summe können da auch kein Thomas Gottschalk, Günther Jauch oder Dieter Bohlen mithalten. Angefangen bei "TV total", das Raab nach seinem Ende als Krawallschachtel beim Musiksender Viva ab 1999 präsentierte, bis hin zu Formaten wie der "Wok-WM", "Schlag den Star" (früher "Schlag den Raab") oder dem "Bundesvision Song Contest" - das Ideen-Feuerwerk, das der gebürtige Kölner abfackelte, sucht noch immer seinesgleichen.
Dass Raab mit gerade mal 49 Jahren dann auf einmal ankündigte, sein Gesicht nicht länger in die Kamera halten zu wollen, war ebenso verblüffend wie genial. Und hoppla … es war geradezu sympathisch. Schließlich nahm er damit einen Schritt vorweg, den andere häufig zu spät oder sogar nie gehen: den Schritt zum würdevollen Abgang, auf dem Höhepunkt des Erfolgs und im Vollbesitz der Kräfte.
Alte Zöpfe abgeschnitten
Das bedeutete selbstredend nicht, dass Raab tatsächlich den kompletten Vorruhestand anpeilte. In der Öffentlichkeit sah man ihn seither zwar nur noch selten, etwa im Rahmen einer in Köln aufgeführten Live-Show 2018 oder bei einer spontanen Schlagzeug-Einlage während eines Udo-Lindenberg-Konzerts. Hinter den Kulissen zog er aber nach wie vor fleißig an den TV-Fäden, nun auch losgelöst von seinem einstigen Haussender ProSieben.
So produzierte er für RTL etwa das Format "Täglich frisch geröstet". Auch das von ihm einst erdachte Promi-Turmspringen ist inzwischen bei RTL zu Hause, während sein ehemaliger Show-Praktikant Elton bei dem Sender mittlerweile "Blamieren oder Kassieren" präsentiert. Zuletzt machte die Meldung die Runde, Raab habe sich von der Produktionsfirma Brainpool und ihrer Konzernmutter Banijay getrennt - und damit auch diese alten Zöpfe ein für alle Mal abgeschnitten.
Womöglich war das für ihn eine Voraussetzung für seine Rückkehr ins Rampenlicht. Vielleicht juckt es ihn nach neun Jahren im Hintergrund aber auch einfach nur, seinen Hut auch vor der Kamera mal wieder in den Ring zu werfen. Das kann man dabei nahezu wörtlich nehmen. Schließlich hat sich Raab für sein Comeback nicht etwa dafür entschieden, noch einmal im Wok durch den Eiskanal zu schlittern, ins Stockcar zu steigen oder gar Olaf Scholz in einem Kanzler-Duell zu vernehmen. Nein, er will sich kloppen. Mit Regina Halmich. Im Boxring. Und das, obwohl die ehemalige Weltmeisterin im Fliegengewicht ihn in der Vergangenheit schon zweimal nach Strich und Faden vermöbelt hat.
Aufgedunsen oder trainiert?
Das passt zum Ehrgeizling Raab natürlich wie die Faust aufs Auge. Und so kann man sich kaum vorstellen, dass er inzwischen tatsächlich so aufgedunsen ist, wie er es uns in dem Instagram-Video weismachen will, mit dem er den Kampf angekündigt hat. Eher schon dürfte er fleißig trainiert haben, in der Hoffnung, die Scharten der Niederlagen gegen Halmich vielleicht tatsächlich wettmachen zu können.
Und Raab dürfte noch mehr in petto haben. Darauf deutet ein Clip hin, den der selbst ernannte "Anzeigenhauptmeister" Niclas M. auf Instagram gepostet hat. All das bedeutet freilich nicht, dass Raabs Rückkehr von Dauer sein wird. Seinem Comeback werden dennoch viele mit Spannung entgegenfiebern. In diesem Sinne: Willkommen zurück, du Unsympath!
Quelle: ntv.de