Wenn Dortmund nicht will ... Wuppertal wäre gerne "Tatort"-Stadt
31.01.2019, 10:24 Uhr
Die Wuppertaler Schwebebahn - wenn das mal kein "Tatort"-Argument ist.
(Foto: picture alliance / dpa)
Woran denken Sie bei Wuppertal? Mord und Totschlag? Verbrechen? Organisierte Kriminalität? Nein? Egal! Die Stadt hat nun offiziell ihren Hut in den Ring der "Tatort"-Städte geworfen. Nach dem Motto: Wenn die Dortmunder nicht wollen, dann haben sie wohl schon.
Mit seiner Kritik an der Darstellung seiner Stadt im ARD-Krimi-Flaggschiff "Tatort" hat Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau viel Staub aufgewirbelt. Es sei "plump", "maximal lächerlich" und "an Klischeehaftigkeit nicht mehr zu überbieten", wie die Ruhrpott-Metropole bei den Ermittlungen des Teams um Kommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) gezeigt werde, tobte der SPD-Mann in einem Brief an den Intendanten des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Tom Buhrow. Ja, Sierau ging sogar so weit, das endgültige Aus für den Dortmund-"Tatort" ins Gespräch zu bringen.
Der Senderchef wiederum wollte die Kritik nicht auf sich sitzen lassen. In seiner Retourkutsche betonte Buhrow die "Freiheit der Kunst" und zeigte sich erstaunt darüber, dass Sierau die Krimireihe am liebsten aus Dortmund verbannen würde. Andere Städte hätten gern einen eigenen "Tatort", so Buhrow.
"Hervorragendes Potenzial"
Und der WDR-Intendant scheint recht zu haben. Jedenfalls hat sich nun keine geringere Stadt als das schöne Wuppertal offiziell bei Buhrow darum beworben, zur "Tatort"-Stadt zu werden. "Ich bin der festen Überzeugung: Wuppertal als siebtgrößte Stadt in NRW hat hervorragendes Potenzial, um ein höchst interessanter Drehort zu sein und in der Riege der 'Tatort'-Städte sehr gut mitzuspielen", erklärt der Wuppertaler Oberbürgermeister Andreas Mucke in seinem Bewerbungsschreiben.
Und Mucke - wie Sierau SPD-Mitglied - führt gewichtige Argumente für seine Stadt ins Feld, darunter die Schwebebahn, tolle Gründerzeitviertel und ebenso tolle Park- und Grünanlagen. "All dies gäbe einem Wuppertal-'Tatort' ein unverwechselbares Profil", ist sich Mucke sicher. Und er holt noch weiter aus: "Unsere Stadt ist in den vergangenen Jahren schon häufig Drehort für Filmproduktionen der unterschiedlichsten Genres gewesen." Zum Beispiel seien "die letzten beiden Szenen" des für zwei Oscars nominierten Films "Werk ohne Autor" von Florian Henckel von Donnersmarck in Wuppertal gedreht worden.
Muckes Fazit: "Wuppertal ist bereit für den 'Tatort'." Buhrow könne sich ja auch noch bei Harald Krassnitzer informieren, schlägt der Bürgermeister vor. Der Schauspieler, der im Wiener "Tatort" den Ermittler Moritz Eisner mimt, könne ihm als Wahl-Wuppertaler sicher noch jede Menge weitere Vorzüge der Stadt vor Augen führen. Ob der WDR da wohl noch Nein sagen kann?
Quelle: ntv.de, vpr