Bücher

Thriller von Cathrin Moeller Der "Rosenmörder" schockt Rügen

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden
Die Rügener Inselidylle wird von Todesangst getrübt.

Die Rügener Inselidylle wird von Todesangst getrübt.

(Foto: Jens Büttner/dpa/Archivbild)

Urlauber kennen Rügen als Perle der Ostsee: Sonne, Strand, kühles Nass, frische Brisen. Aber die Insel hat auch eine dunkle Seite, die die Autorin Cathrin Moeller kreiert: Ein Serienmörder tötet sechs junge Frauen auf bestialische, unverwechselbare Weise. Vor fünf Jahren. Nun scheint er wieder da zu sein.

Rügen, jeden Sommer Sehnsuchtsort Hunderttausender Deutscher. Und auch das restliche Jahr ist die "Perle der Ostsee" bei Touristen beliebt: Meer, Strand und eine steife Brise, die dabei hilft, die Gedanken zu ordnen, wieder zur Ruhe zu kommen. Kraft tanken, durchatmen, die Energiezellen aufladen. Egal, ob Kreidefelsen, Mönchgut, Jasmund, Prora, Bergen, Binz, Groß-Zicker -Inselidylle pur. Wer dieses Bild von Rügen in seinem Kopf hat und sich daran auch nichts ändern soll, der - Achtung! - sollte jetzt nicht weiterlesen. Denn Rügen hat auch eine dunkle Seite. Eine sehr dunkle.

ANZEIGE
Todesklinge: Ein Rügen-Krimi
36
13,00 €
Zum Angebot bei amazon.de

Glauben Sie nicht? Dann greifen Sie zu den beiden Büchern "Todesglut" und "Todesklinge" der Autorin Cathrin Moeller. Sie spielen auf Rügen (auch kurz mal in Stralsund). Sie zeigen das wirkliche Rügen. Das Inselleben abseits des touristischen Idylls: drogenabhängige Jugendliche, Kleinkriminelle, Kindesmissbrauch, Menschenhandel, Mafia, politische Intrigen, Strippenzieher ohne Moral. Und mittendrin: Henry Zornik.

Willkommen in der "Akademie des Verbrechens"

Zornik war einst ein erfolgreicher Ermittler. Als Kommissar hatte er eine unglaubliche Erfolgsquote. Er machte auch den "Rosenmörder" dingfest, brachte ihn hinter Gitter. Der Serienkiller hatte fünf junge Touristinnen getötet und seine einstige Partnerin. Zornik kam mit der Schuld, die er sich daran gab, nicht klar, verbrachte fünf Jahre in Brasilien - und ist nun zurück auf Rügen. Grund ist der Sohn seiner einstigen Partnerin. Zornik hatte ihr versprochen, sich um den Kleinen zu kümmern.

Das mag einfach klingen, aber Zornik ist die Dämonen von einst nie wirklich losgeworden. Er ist zwar kein Polizist mehr, Ermittler spielt er dennoch. Er ist Lehrer an der "Akademie des Verbrechens", die sich in einem ehemaligen Jagdschloss auf Rügen befindet - und von der Mutter des von Zornik geschnappten "Rosenmörders" als eine Art Wiedergutmachung gegründet worden war. Ziel der Akademie ist es, Ermittler auszubilden, die abseits polizeilich vorgetretener Pfade agieren, die unkonventionelle Wege beim Lösen von Fällen gehen und die so der Polizei beratend bei besonders schwerwiegenden Kriminalfällen zur Seite stehen sollen. So zumindest das hehre Ziel.

"Wer einen Mörder fassen will, muss wie ein Mörder denken." Den Satz hören die Studenten, die Zorniks Kurs besuchen öfter. Es scheint wie ein Mantra, das Zornik begleitet, wie der dunkle Schatten seiner Vergangenheit. Denn Zornik plagen Zweifel, ob der einst von ihm gefasste Mann wirklich der "Rosenmörder" gewesen ist. Zum einen liegt das an der familiären Bande, die der Mörder offenbar zu Zorniks neuem Ziehsohn hat. Zum anderen taucht nur wenige Wochen, nachdem Zornik zurück auf Rügen ist, in einer Kinderheimruine auf der Insel die grausam zugerichtete Leiche eines Mädchens auf. Bei ihr befindet sich eine schwarze Rose. Einst das Zeichen des "Rosenmörders".

Ist der "Rosenmörder" zurück? Wenn Zornik einst den richtigen Täter gefasst hat, dürfte das eigentlich nicht sein. Gibt es einen Nachahmer, einen Copycat Killer? Der erfahrene Ermittler ist alarmiert. Wenn das zutrifft, wird die Leiche nicht die letzte bleiben. Er sammelt die besten Studenten seines Kurses um sich und beginnt heimlich zu ermitteln. Zornik sticht dabei in ein Wespennest aus Intrigen, Machtspielen und Skrupellosigkeit. Er trifft auf alte Bekannte, findet Gleichdenkende und kommt nicht nur einmal mit dem Gesetz in Konflikt - wie auch seine Studenten. Die, so hatte er sich geschworen, wollte er nie in Gefahr bringen. Doch genau das passiert nun, als Sophie, Studentin aus sehr gutem Hamburger Hause, von dem "Rosenmörder" oder seinem Nachahmer entführt wird. Zornik muss Sophie finden, sie retten. Sonst droht sich die Vergangenheit zu wiederholen: "Verfluchte …"

Düster hat was

Sie wollten es so! Wenn Sie jetzt Ihren gebuchten Rügen-Urlaub stornieren wollen, tun Sie das. Es gibt genügend Menschen, die Ihren Platz einnehmen wollen, egal ob im Feriendorf Groß-Zicker oder in einem Hotelneubau in Binz. Die Immobilienbranche boomt auch auf Rügen. Und auch das ist ein Thema in Moellers Zornik-Reihe. Die, Sie ahnen es, mit "Todesglut" und dem nun bei Rowohlt und Argon erschienenen "Todesklinge" noch lange nicht auserzählt ist.

Mehr zum Thema

Beide Bücher spielen 2019, zwischen den jeweiligen Handlungen liegen nur wenige Wochen. Sie sind miteinander verknüpft. Es ist daher zu empfehlen, erst "Todesglut" zu lesen und sich dann "Todesklinge" zu widmen. Dass auch der abzusehende und mit Spannung erwartete dritte Band ein "Todes" im Titel führen wird, ist genauso klar und einleuchtend wie die Tatsache, dass Zorniks Charaktere noch viele offene Fragen mit sich führt, die es zu beantworten gilt.

Dass auch der dritte Band keine touristische Werbung für Rügen im klassischen Sinne sein wird, sollte einleuchten. Aber mit der "Akademie des Verbrechens"-Reihe hat Cathrin Moeller der Insel ein schriftstellerisches Denkmal gesetzt. Bereits jetzt. Und wer weiß: Vielleicht liegen Sie ja in diesem Sommer am Strand oder sitzen im Strandkorb auf Rügen und lassen sich mit "Todesglut" und "Todesklinge" auf die düstere Seite der Insel entführen. Es lohnt sich!

Quelle: ntv.de

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen