Kino

"The Lego Batman Movie" Ben Affleck kann einpacken

Leg dich nicht mit "Batman" an.

Leg dich nicht mit "Batman" an.

(Foto: Warner Bros. Entertainment Inc. and Ratpac-Dune Entertainment LLC)

Es gibt Filme, bei denen scheint von Vornherein klar, dass sie nur Mist sein können. Filme mit "Lego" im Titel zum Beispiel. Doch schon "The Lego Movie" belehrte einen 2014 eines Besseren. Nun folgt das "Batman"-Spinoff des Schenkelklopfers.

"Ich arbeite nur in Schwarz - und manchmal in ganz, ganz dunklem Grau." Wer "The Lego Movie" gesehen hat, hat diesen Satz wahrscheinlich noch intus. Dementsprechend hat er auch schon Eingang in diverse Film-Zitate-Sammlungen gefunden, wie sich beim Googeln der Phrase schnell erweist. Es ist ein Satz, mit dem "Batman" dem Wunsch nach dem Bau eines orangenen Raumschiffs mal eben ganz cool eine Absage erteilt, während um ihn und seine Mitstreiter gerade alles in einer wahnsinnigen intergalaktischen Schlacht zusammenzubrechen droht. Und es ist nur einer der Sätze, bei denen man sich vor Lachen auf die Schenkel klopfte, als der Film vor knapp drei Jahren über die Leinwände flimmerte.

Dabei entwickelt vermutlich jeder, der älter als neun ist, beim Titel "The Lego Movie" erst einmal eine natürliche Abwehrreaktion. Bei dem Streifen kann es sich eigentlich nur um Ramsch, ein mieses Marketing-Machwerk und allenfalls etwas für Dauerkonsumenten von Super RTL, Nickelodeon oder dem Disney Channel handeln, mochte man meinen. Doch ziemlich weit gefehlt. Ja, klar, der Film ist natürlich auch eine gigantische Produktpräsentation des Steckbauklötzchen-Herstellers aus Dänemark. Aber den Regisseuren Phil Lord und Chris Miller gelang unter dieser Maßgabe dennoch ein großartiges Werk - witzig, schrill, anarchistisch und so mit Ideen vollgestopft, dass man auch beim zweiten oder dritten Schauen noch immer problemlos Neues entdecken kann. So glückte ihnen auch locker der Spagat, sowohl die kindliche Zielgruppe als auch Erwachsene mit auf ihre abgedrehte Kino-Reise durchs Lego-Wunderland zu nehmen.

Der heimliche Star

Wenngleich eigentlich der einfache Bauarbeiter "Emmet" der Held in "The Lego Movie" war, war "Batman" bereits der heimliche Star des Films. Die Persiflage des Superhelden aus den DC Comics war einfach zu gut. Dementsprechend ist es auch nur logisch, dass nun er im Mittelpunkt des Folgefilms steht: "The Lego Batman Movie". Lord und Miller haben dabei ihre Regiestühle geräumt und Platz für Chris McKay gemacht, der Regiererfahrungen bislang eigentlich nur im Fernsehen gesammelt hat.

Natürlich bekommt "Batman" in seinem Film Hilfe von "Robin".

Natürlich bekommt "Batman" in seinem Film Hilfe von "Robin".

(Foto: Warner Bros. Entertainment Inc. and Ratpac-Dune Entertainment LLC)

Doch was soll man sagen? Der Fledermaus-Ableger knüpft trotzdem nahtlos daran an, wo "The Lego Movie" aufgehört hat. Dabei verfängt er nicht nur ebenso mühelos bei Groß wie Klein, er erwischt auch noch eine weitere Fliege ganz explizit mit der Klappe: die eingeschworenen "Batman"-Fans. So wartet der Streifen mit nahezu unzähligen Referenzen an beinahe jede Verfilmung mit dem Superhelden in der Vergangenheit auf - bis hin zur Fernsehserie aus den 60er Jahren. Wer die nie gesehen hat, versteht die auf einmal auftauchenden Sprechblasen mit Kraftausdrücken der Marke "Pow" oder "Crash" vielleicht nicht, seinem Spaß an der Sache wird das aber keinen Abbruch tun. Kenner der TV-Kultreihe mit Batman und Robin im Strumpfhosen-Look indes werden laut lachen.

Wäre er nur etwas lockerer ...

Über die Handlung von "The Lego Batman Movie" lohnt es sich dagegen kaum, viele Worte zu verlieren. Selbstredend geht es darum, die Welt zu retten. Nur dass sie in diesem Fall - natürlich - Gotham City heißt und nicht wie in "The Lego Movie" von "Lord Business", sondern - natürlich - vom "Joker" bedroht wird. Einzelkämpfer "Batman" muss sich dabei erst einmal daran gewöhnen, die Hilfe von Freunden wie dem von ihm aus Versehen adoptierten "Robin" oder seinem väterlichen Butler "Alfred" anzunehmen. "Außerdem könnte es ihm auch nicht schaden, wenn er alles etwas lockerer sehen würde …", schreibt der Filmverleih dem Lego-"Batman" ins Stammbuch. Mehr ist dem nicht hinzuzufügen.

Im Original verleihen Hollywood-Stars wie Will Arnett ("Batman"), Zach Galifianakis ("Joker") oder Ralph Fiennes ("Alfred") den Charakteren ihre Stimmen. In der deutschen Fassung kommen etwa Youtube-Star Erik "Gronkh" Range als "Joker" oder Comedian Luke Mockridge als "Robin" zum Zug. Die realen "Batman"-Darsteller, die es in der Vergangenheit bereits gab, lassen sich kaum noch alle aufzählen - von Michael Keaton über George Clooney bis Christian Bale und zuletzt Ben Affleck. Sie alle mögen ihre Sache mehr oder weniger gut gemacht haben. Doch eines ist klar: Gegen den Superhelden im Bauklotz-Format können sie samt und sonders einpacken.

"The Lego Batman Movie" läuft ab dem 9. Februar 2017 in den deutschen Kinos.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen