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Fitzek und das "Kalendermädchen" Advent, Advent - ein schwarzes Lichtlein brennt

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Was hat die entzündete, schwarze Stumpenkerze in einem unbewohnt wirkenden Haus zu bedeuten?

Was hat die entzündete, schwarze Stumpenkerze in einem unbewohnt wirkenden Haus zu bedeuten?

(Foto: imago images/BE&W)

Der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert. Bei Sebastian Fitzeks neuem Psychothriller kommt noch Weihnachtsdeko dazu und ein Plot, der auf drei Erzählebenen mit Twists, Humor und Grauen überzeugt. Auf in den Frankenwald, das "Kalendermädchen" braucht Hilfe.

Der Blitz schlägt nie zweimal an der gleichen Stelle ein. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Valentina kann darüber allerdings nur müde lächeln. Sie wurde als Jugendliche in einem gehobenen Schulinternat seelisch und körperlich missbraucht: Weil sie und ihr damaliger Freund Ole Sex hatten, wurden sie von der Schulleiterin Stella und ihrer rechten Hand Andrea als Teil eines lebendigen Adventskalenders bestraft. Jeden Tag mussten sie eine Tür öffnen, fanden dahinter einen kleinen Umschlag und in dem jeweils eine Aufgabe, die es zu erfüllen galt.

Das ging von "einen Fingernagel herausziehen" bis zur "dreiminütigen Strangulation" samt Wiederbelebung. Die wirklich harten Aufgaben übernahm Ole, denn Valentina war schwanger. Das Türchen 24 hat sie bis heute nicht verwunden. Und so sinnt sie auf Rache, schmiedet einen ausgeklügelten Plan, um ihre Peiniger von einst auszuschalten. Aber dann kommt ihr der ominöse Blitz dazwischen, der erneut einschlägt in ihr Leben - an der gleichen Stelle, wie das Schicksal halt so spielt.

Die Liebe einer Mutter

Auch Olivia weiß, was Schicksalsschläge bedeuten: Ihr Ehemann hat sie gleich doppelt betrogen, mit zwei deutlich jüngeren Frauen. "Hanni und Nanni". Was aber deutlich schwerer wiegt, ist die Tatsache, dass ihre elf Jahre alte Tochter Alma, adoptiert, an Leukämie erkrankt ist. Sie braucht eine Stammzellenspende, sonst stirbt sie. Aber das Amt gibt keinerlei Informationen zu Almas leiblichen Eltern heraus. Im Gegenteil: In ihrer streng geheimen Adoptivakte prangt der Vermerk: "Identität der Eltern darf unter keinen Umständen ans Licht kommen - Mutter droht Todesgefahr!"

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Aber das hält Olivia nicht von weiteren Nachforschungen ab. Ihre Softskills - sie ist Psychologieprofessorin, hat Menschenkenntnis und weiß auch etwas über Mimik - kommen ihr dabei ebenso zugute, wie die Cleverness ihres nerdigen Doktoranden. Und schon bald stoßen sie auf Hinweise, den urbanen Mythos des "lebendigen Adventskalenders". Ihre Reise führt sie nach Bayern, genauer nach Franken, in ein kleines Dörfchen im Frankenwald - und zu einem alten, verfallenen Häuschen.

Das Haus scheint unbewohnt zu sein. Doch eine schwarze Stumpenkerze, die in einem der Fenster brennt, sagt etwas anderes. Eine solche Kerze brannte auch schon vor einiger Zeit dort, aufgestellt und entzündet von Valentina. Was hat das alles zu bedeuten?

Stranger than Weihnachtszeit

Die Antwort darauf liefert der "Meister des Psychothrillers" Sebastian Fitzek erst am Ende seines neuen Bestsellers "Kalendermädchen". Das bei Droemer Knaur, Argon und audible erschienene Werk kommt äußerst kurzweilig daher. Von Seite zu Seite, von Minute zu Minute wird der Plot spannender, wird die Lust am Konsum des Stoffs größer. Fitzek wartet mit drei Zeitebenen auf, was, gepaart mit zahlreichen Handlungstwists, Leser und Hörer lockt, einfängt und nicht mehr loslässt.

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Dabei spielt Fitzek gekonnt mit dem Einsatz schwarzen Humors, nimmt das ganze Weihnachts-Deko-Brimborium auf die Schippe und outet sich als Fan von Lebensweisheiten. Womit wir wieder am Anfang und dem Blitzeinschlag wären.

Kurzum: "Das Kalendermädchen" macht Spaß! Es ist brillanter Psychothrill, der mit menschlichen und religiösen Abgründen spielt, frei nach dem Motto: In jedem Opfer steckt auch ein Täter. Dass die Adventszeit vor der Tür steht und schon in wenigen Wochen Plätzchenduft aus den heimischen Herden strömt und festliche Lieder allenorts erschallen, könnte purer Zufall sein. Oder aber ein Trigger für das Lesen und Hören des "Kalendermädchens". Einfach mal genau hinhören, wenn Simon Jäger mit verschwörerisch düsterer Stimme raunt: "In der Weihnachtsbäckerei, gibt's eine große Sauerei …"

Quelle: ntv.de

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