Wiener "Tatort" im Schnellcheck Eisner landet im Knast
09.03.2024, 14:59 Uhr Artikel anhören
Sitzt fassungslos da, wo er sonst andere hinbringt: Eisner in Untersuchungshaft.
(Foto: Bild: ORF/Petro Domenigg)
Zum 25-jährigen Dienstjubiläum hat Kommissar Eisner wenig zu lachen: Jemand versucht, ihm einen Mord anzuhängen. Ob man beim Zuschauen eine bessere Zeit hat, lesen Sie hier.
Was passiert?
Während Kommissar Eisner (Harald Krassnitzer) in ausgelassener Runde seinen 60. Geburtstag feiert und im Anschluss einen mörderischen Filmriss hat, wird der Besitzer eines Wiener Nachtclubs erschossen. Zwei Ereignisse, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben - doch dann werden am Tatort Fingerabdrücke und weitere Indizien gefunden, die Eisner zum Verdächtigen machen. Kollegin Fellner (Adele Neuhauser) und sein Chef (Hubert Kramar) glauben die Unschuldsbeteuerungen ihres langjährigen Kollegen zwar, doch damit sind sie ziemlich allein: Eisner wird wegen Mordverdachts verhaftet.
Um herauszufinden, wer dem Kommissar einen Mord anhängen will, muss Fellner nicht nur einen Killer ausfindig machen, sondern sich auch früheren Fällen zuwenden. Die heißeste Spur führt die Ermittlerin in Eisners sehr privates Umfeld.

Dass die Mordwaffe in Eisners (Harald Krassnitzer) Müll gelandet ist, findet auch Kommissarin Fellner (Adele Neuhauser) nicht optimal.
(Foto: Bild: ORF/Petro Domenigg)
Worum geht es wirklich?
"Dein Verlust" hat keine tiefere Agenda, sondern ist vor allem ein schnörkelloser Krimi. Was nicht heißt, dass die Story vorhersehbar ist, ganz im Gegenteil: Krassnitzers 25-jähriges Dienstjubiläum als "Tatort"-Kommissar punktet mit unerwarteten Wendungen. Dass Regisseurin Katharina Mückstein den Darstellern dabei viel Raum für Emotionen einräumt, sorgt für Tiefe.
Wegzapp-Moment?
Gibt es im Grunde genommen keine. Allein Eisners Geburtstagsfeier ganz am Anfang ist schwer mitanzuschauen, weil Partyszenen im Film eben fast immer ein bisschen peinlich anzuschauen sind. In diesem Fall ist das aber halb so wild, weil wichtig für die Handlung.
Wow-Faktor?
Die Bildsprache von "Dein Verlust" ist der Hammer. "Dahinter stand die Idee, einen Film zu machen, der nicht so sehr auf graue, realistische Bilder setzt, sondern eine gewisse Überhöhung sucht", sagt Regisseurin Mücksteiner. "Gemeinsam mit meinem Kameramann Michael Schindegger habe ich ein visuelles Konzept erarbeitet. Darin bilden Neonlicht, nasse Straßen bei Nacht und eben Autofahrten einen roten Faden. Wir haben auch viel in Innenräumen ohne Tageslicht gedreht, um die Dunkelheit und die Isolation von der Welt drum herum darzustellen. Unsere Figuren müssen immer tief eintauchen, um irgendwo hinzukommen."
Wie ist es?
8 von 10 Punkten. "Dein Verlust" ist ein spannender "Tatort", der richtig gut unterhält. Ein paar Zufälle und Handlungsstränge weniger wären am Ende mehr gewesen - wer sich daran aber nicht stört, darf ruhigen Gewissens noch mehr Punkte vergeben.
Quelle: ntv.de