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Der "Tatort" im Schnellcheck Gefährliches Spiel mit dem Spiel

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Kommissiar Peter Faber (Jörg Hartmann, l.) begegnet mit Tarim Abakay (Adrian Can) einem alten Bekannten.

Kommissiar Peter Faber (Jörg Hartmann, l.) begegnet mit Tarim Abakay (Adrian Can) einem alten Bekannten.

(Foto: WDR / Bavaria Fiction GmbH / Thomas Kost)

Hauptkommissar Faber ist zurück im Dienst, Rosa Herzog hofft auf einen Führungsposten und Kollege Pawlak verzockt Kohle, die er nicht hat. Der Dortmunder Fall "Cash" spielt im Kosmos der Fußballwetten und fesselt gleich mehrfach - als emotionales Ende und Neuanfang.

Was passiert?

Eigentlich müsste Hauptkommissar Jan Pawlak (Rick Okon) ganz woanders sein - auf dem Revier bei seinen Kollegen zum Beispiel. Mit seiner Tochter auf dem Spielplatz. Oder bei einem Anwalt, um mal zu schauen, ob es nicht doch noch eine reelle Chance gibt, das Sorgerecht für sie zu bekommen. Stattdessen sitzt er mit Schweiß auf der Stirn im Wettbüro Mutluluk (türkisch für "Glück"), starrt auf einen der Monitore, der gerade ein Fußballspiel zeigt, und setzt Schein um Schein auf Sieg, Remis, Niederlage von Dortmund, Freiburg, Pauli. Geld, das er sich vom Ladenchef Akim Celik (Sahin Eryilmaz) leiht, nicht nur einmal, sondern immer wieder.

Derweil versucht Hauptkommissar Faber (Jörg Hartmann) nach dem Tod seiner Kollegin Bönisch wieder Fuß im Dienst zu fassen, während Hauptkommissarin Herzog (Stefanie Reinsperger) mit dem Chefposten liebäugelt. Das alles wird zu einem Nebenschauplatz, als es einen Toten gibt und damit einen Fall, der wiederum das Thema Fußball und Wetten in den Mittelpunkt der Ermittlungen stellt. Celiks Schwager Lukas Becker (Linus Scherz) wird tot aufgefunden, was einen alten Bekannten Fabers plötzlich wieder aufs Tapet bringt: Tarim Abakay (Adrian Can), Präsident des Fußball-Regionalliga-Clubs TUS Hörde, zudem eine feste Größe im Dortmunder Drogen- und Glücksspielgeschäft. Nicht das einzige unschöne Wiedersehen, denn auch KTU-Mann Haller (Tilman Strauß) erscheint erneut auf der Bildfläche.

Worum geht es wirklich?

Für Jan Pawlak (Rick Okon) ist es sein letzter Fall.

Für Jan Pawlak (Rick Okon) ist es sein letzter Fall.

(Foto: WDR / Bavaria Fiction GmbH / Thomas Kost)

Erfahrungsgemäß ist diese Frage in Dortmund nicht immer leicht zu beantworten, nicht etwa, weil der Fall als solches verwirrt, sondern weil so viel los ist, auf subtile Weise zahlreiche Handlungsstränge ausgelegt werden. Es ist das besondere Flair von Hartmann, Herzog & Co., dass das oft heraus-, jedoch nie überfordert, im Gegenteil. Unter vielen Kesseln ist Feuer, in allen brodelt die Spannung: Wie gut gelingt Hartmann die Wiedereingliederung? Wird Herzog jetzt seine Vorgesetzte? Warum bekommt Pawlak sein Leben nicht auf die Kette? Und wie läuft das eigentlich genau ab, wenn Fußballspiele verschoben werden? "Cash" gibt im Verlauf des Falles Antworten auf diese Fragen, verfällt dabei jedoch nie in den üblichen Erklärduktus. Besonderes Augenmerk liegt auf Jan Pawlak, der nach sechs "Tatort"-Jahren in seinem letzten Fall zu sehen ist. Das wiederum birgt noch einmal einiges an überraschenden Wendungen. Versprochen!

Wegzapp-Moment?

Nicht vorhanden.

Wow-Faktor?

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Wer bis hierhin gelesen hat, den wird die Einschätzung kaum überraschen: Der Wow-Faktor ist ausgesprochen hoch. Jürgen Werners Drehbuch ist stimmig, wechselt die Erzählebenen zwischen "Whodunit?" und der speziellen Dortmunder Gemengelage ganz selbstverständlich. Zudem sorgt Regisseur Sebastian Ko in Verbindung mit Andreas Köhlers Bildgestaltung für einen schmucken, bodenständigen Touch. Und dass ein Kommissar sich zuweilen auch auf dem Fußballplatz ganz gut macht, weiß man spätestens seit Schimanskis erstem Fall.

Wie war's?

9 von 10 Punkten - spannend, toll gespielt, inszeniert in einem Milieu, das wohl deutlich mehr Leute kennen dürften, als dass sie darüber sprechen.

Quelle: ntv.de

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