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Stuttgart hat einen, …
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... Tokio hat sogar zwei.
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Einer davon, der Tokyo Sky Tree, ist derzeit der höchste Fernsehturm der Welt. Er erreichte seine endgültige Höhe am 18. März 2011, obwohl die Stadt zuvor von Erdbeben erschüttert wurde. Endgültig fertig war der Tokyo Sky Tree Ende Februar 2012, die Eröffnung folgte am 22. Mai 2012. Er hat mit seinen 634 Metern Höhe ...
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... den Canton Tower im chinesischen Guangzhou (600 Meter) auf Platz zwei verwiesen.
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Bis zum Mai 2009 war der höchste Fernsehturm der Welt mit 553 Metern der CN Tower in Toronto.
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Kaum eine große Stadt, die etwas auf sich hält oder als modern gelten will, kommt ohne einen Fernsehturm aus. (Berliner Fernsehturm hinter der Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz)
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Seit den 1950er-Jahren überragen sie dort Kirch-, Rathaus- und andere Türme. (Im Vordergrund: die Nikolaikirche, dahinter das Rote Rathaus)
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Ihr Bau war häufig nicht nur reine Notwendigkeit, sondern auch mit einer politischen Bedeutung aufgeladen. (Bauarbeiter in der Antenne des Berliner Fernsehturms auf 345 Metern Höhe)
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Das gilt besonders für den Berliner Fernsehturm im Osten der Stadt, der am 3. Oktober 1969 eingeweiht wurde.
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Er sollte nicht nur jeden Fernsehturm in Westdeutschland in den Schatten stellen, … (im Vordergrund: der Berliner Funkturm)
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… sondern er stand auch im Mittelpunkt der Umgestaltung der historischen Mitte der Hauptstadt der DDR. (Rechts unten: Haus des Lehrers und Kongresshalle)
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Für seine Errichtung wurde dann auch die Mitte der 1960er-Jahre dort noch vorhandene Bebauung ...
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... abgerissen und der noch aus dem Mittelalter stammende Straßengrundriss aufgegeben. (Sprengung neben der Marienkirche)
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Nur die Marienkirche und das Rote Rathaus (links im Bild, rechts der Turm im Bau) blieben verschont.
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Der "Neptunbrunnen" von Reinhold Begas aus dem Jahr 1891 hatte seinen ursprünglichen Standort vor dem Berliner Schloss ...
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... und wurde erst 1969 im Rahmen der Umgestaltung des Platzes vor dem Fernsehturm aufgestellt.
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So erinnert seitdem an dieser Stelle kaum noch etwas daran, dass sich hier eigentlich der historische Stadtkern Berlins befindet. Mit dem "Nikolaiviertel" ganz in der Nähe (im Bild links hinter dem Roten Rathaus) ...
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... wurde Mitte der 1980er-Jahre allerdings versucht, etwas historisches Flair wiederherzustellen.
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Der Fernsehturm wurde vor allem auf Betreiben von Staats- und SED-Chef Walter Ulbricht (Mitte, 1958) im Stadtzentrum gebaut. Zuvor gab es noch Alternativstandorte, wie die Müggelberge oder den Volkspark Friedrichshain – diese wurden aus verschiedenen Gründen aber wieder verworfen.
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Er sollte den zuvor mangelhaften, weil schwachen Empfang des staatlichen Rund- und Fernsehfunks verbessern, der schlechter war als der der "westlichen Hetzsender".
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Zudem sollte der Turm den technischen Fortschritt und die Errungenschaften des Sozialismus versinnbildlichen. Seine Gestalt mit dem langen, nach oben schmaler werdenden Schaft und der metallischen Kugel nimmt Bezug zur Raumfahrt: Sie erinnert an eine startende Rakete ... (Bild von April 1968)
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... oder an den 1957 gestarteten sowjetischen Sputnik-Satelliten, ...
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... aber auch an den Stuttgarter Fernsehturm. (Dieser wurde bereits 1956 eingeweiht und ist der weltweit erste Fernsehturm.)
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Nicht zuletzt wollte man mit dem modernen Bauwerk und Prestigeobjekt den Westen beeindrucken ... (Im Vordergrund: der Tiergarten)
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... und ein auch in Westberlin weithin sichtbares Wahrzeichen setzen. (Blick über das Badeschiff und die Oberbaumbrücke im Grenzbereich der Stadtbezirke Treptow, Kreuzberg und Friedrichshain)
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Baubeginn des Berliner Fernsehturms war im August 1965.
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Der Turmschaft wurde in Kletterbauweise betoniert. Innen kletterte ein Stahlgerüst mit in die Höhe.
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Das Stahlskelett der Kugel wurde bereits am Boden zur Probe zusammengebaut und danach wieder in Einzelteile zerlegt.
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Ein Montagekran auf der Schaftspitze holte dann die einzelnen Stahlsegmente der Kugel herauf. Der Kran befindet sich (zusammengeklappt) noch heute dort.
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Die Antenne wurde aus einzelnen etwa vier Meter großen Teilen zusammengesetzt. (Blick von oben auf die Kugel)
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Dies geschah mit Hilfe eines kleinen mitwachsenden Kranes an der Seite der Antenne. (Antennenkopf mit Arbeitsbühne)
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Der Fernsehturm wurde schließlich nach vier Jahren Bauzeit ... (Ausbau des "Telecafes")
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... am 3. Oktober 1969 eingeweiht und in Betrieb genommen. Die Pavillons am Fuße des Turms wurden erst 1972 fertig. (Hostessen bei der Eröffnung)
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Die Baukosten wurden mit etwa 200 Millionen DDR-Mark um ein Vielfaches höher als ursprünglich veranschlagt.
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Hauptgrund: Viele Materialien mussten aus dem westlichen Ausland importiert werden - die Thermofenster kamen aus Belgien, die Fahrstühle und Klimaanlagen aus Schweden, die Edelstahlhülle von Krupp. Das trieb die Kosten in die Höhe.
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Die Höhe des Turms, an der Antennenspitze gemessen, betrug ursprünglich 365 Meter, seit dem Antennenumbau 1997 sind es 368,03 Meter.
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Er liegt damit momentan auf der Weltrangliste der höchsten Fernsehtürme der Welt auf Platz 16, ...
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... knapp hinter dem Fernsehturm von Riga (368,50 Meter) und vor dem Stratosphere Tower in Las Vegas (350 Meter, im Bild).
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Er ist zugleich das höchste Bauwerk Deutschlands ...
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... und das höchste öffentlich zugängliche Gebäude Europas.
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Im Turm arbeiten fünf Rundfunk-Techniker. Mehr als 60 Programme laufen über seine Antenne. Fernsehturm-Besitzer ist die Betreibergesellschaft Deutsche Funkturm GmbH, eine Tochter der Telekom. (Ingenieur bei der Überprüfung der Ummantelungen der Kabelstränge für die Antennenanlagen)
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Das besondere und herausragende Merkmal des Berliner Fernsehturms ist seine Kugel.
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Sie beherbergt zwei für Besucher zugängliche Etagen: Die Aussichtsebene und das "Telecafe".
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Zwei Fahrstühle bringen die Besucher hoch in die Kugel, zur Aussichtsetage mit dem 360-Grad-Blick auf Berlin. Sie befindet sich auf einer Höhe von knapp 204 Metern. (Hostessen in der Aussichtsetage bei der Eröffnung)
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Darüber, auf 207,5 Metern Höhe, ist das rotierende Turmcafe. Es dreht sich zweimal in der Stunde komplett herum – man fährt also in 30 Minuten am Tisch sitzend einmal an der ganzen Stadt vorbei. (Serviererinnen im Turmcafe bei der Eröffnung)
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An manchen besonders trüben Tagen sieht man von da oben zwar gar nichts, ...
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... aber bei klarem Himmel kann man von hier bis zum Wannsee schauen; ...
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... die Sicht beträgt an manchen Tagen bis zu 40 Kilometer.
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Auch wegen des unverstellten Blicks in den Westen gehörten "Telecafe" und Aussichtsetage zu den beliebtesten Ausflugszielen für DDR-Bürger in ihrer Hauptstadt. Dennoch blieb der Turm von Spott nicht verschont: Ost- und Westberliner machten sich über den kreuzförmigen Lichtreflex auf der Kugel lustig und prägten den Spitznamen "Sankt Walter" (in Bezug auf Walter Ulbricht).
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Auf die atheistische Staatsführung und die Diskriminierung der Kirche in der DDR anspielend, hieß es auch, das Kreuz sei "die Rache Gottes" oder "die Rache des Papstes".
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Der Berliner Fernsehturm gehört seit seiner Einweihung zu den bekanntesten und beliebtesten Sehenswürdigkeiten Berlins. Er hat mittlerweile etwa 1,2 Millionen Besucher pro Jahr.
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Kugel und Schaft werden des Öfteren auch für andere Zwecke genutzt: So wurde die Kugel anlässlich der Fußball-WM 2006 in Deutschland zu einem Fußball umgestaltet, ...
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... der Schaft diente als "Litfasssäule" für ein Plakat mit dem Maskottchen "Berlino" der Leichtathletik-WM im Sommer 2009.
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Ende 2011, Anfang 2012 wurde der Fernsehturm umfassend renoviert.
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Dabei wurde auch der Eingangsbereich umgestaltet.
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Eine stärkere Klimaanlage verbessert seitdem die Luft vor den Aufzügen.
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Aussichtsetage und Restaurant haben hellere Farben ...
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... und neue Möbel bekommen.
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Das Souvenirgeschäft ist größer als vorher.
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Der Umbau dauerte fünf Monate.
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Die Verjüngungskur des Fernsehturms kostete etwa 1,5 Millionen Euro. (Text: Andrea Beu; historische Fotos zur Verfügung gestellt von berlinfan.de)
Ein Großer unter Riesen Der Berliner Fernsehturm
Der Fernsehturm in Berlin wurde am 3. Oktober 1969 eröffnet. Er ist einer der Wahrzeichen der Stadt. Jährlich kommen etwa 1,2 Millionen Besucher auf die Aussichtsplattform des mittlerweile unter Denkmalschutz stehenden, 368 Meter hohen Turmes.
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