Muss der Riese zittern? Cuil greift Google an
31.07.2008, 17:00 UhrDie Suchmaschine Cuil soll Google vom Thron stürzen. Sie soll 120 Milliarden Internet-Seiten umfassen und auch noch schneller sein als der Suchmaschinengigant. Doch ein paar Tage nach dem Start vom Cuil sieht es so aus, als müsste Google vor dem neuen Konkurrenten nicht allzu sehr zittern. Deutschen Nutzern ist Cuil derzeit sowieso nur sehr eingeschränkt zu empfehlen. Suchen unter www.cuil.com fördern zwar auch deutschsprachige Seiten zutage. "Aber der Algorithmus, der für die Reihenfolge der Treffer sorgt, ist noch nicht ausgereift", sagte Wolfgang Sander-Beuermann, Leiter des Suchmaschinenlabors des Regionalen Rechenzentrums Niedersachsen, gegenüber der dpa.
Das führt etwa dazu, dass nach Eingabe eines Suchbegriffs wie "Werder Bremen" die offizielle Homepage des Fußball-Bundesligisten noch nicht einmal auf der ersten von mehreren Seiten mit Treffern auftaucht. Bei Google ist sie dagegen Treffer Nummer eins. Daneben werden laut Sander-Beuermann Umlaute nicht richtig dargestellt. "Und die Zuordnung der Bilder zu den Texten stimmt häufig nicht."
Insgesamt biete die Suchmaschine aus technischer Sicht nicht genug Neues. Positiv hob der Suchmaschinen-Experte jedoch hervor, dass bei Cuil die Treffer nicht wie üblich nur untereinander zu sehen sind. Stattdessen gibt es wahlweise drei oder zwei Spalten nebeneinander. "Cuil nutzt die Bildschirmbreite sinnvoll aus."
Die Zukunftsaussichten für die Suchmaschine bezeichnet Sander-Beuermann als nicht allzu rosig. "Ich würde meinen, die haben ihren Namen damit verbrannt - es sei denn, da kommt noch ein ganz großer Hammer." Anzeichen in dieser Richtung gebe es derzeit aber nicht.
Quelle: ntv.de