Technik

IBM und Sun Microsystems Gemeinsame Sache

IBM und Sun Microsystems, lange Zeit heftige Rivalen im Server-Geschäft, haben eine begrenzte Zusammenarbeit vereinbart - und verstärken damit möglicherweise den Druck auf den gemeinsamen Konkurrenten Hewlett-Packard. Das Abkommen sieht vor, das Sun-Betriebssystem Solaris auch auf IBM-Servern zum Laufen zu bringen.

Das Unix-System von Sun soll zunächst für die Computer der X-Serie von IBM angeboten werden, auf denen auch Linux oder Windows installiert werden kann. Längerfristig könnte Solaris aber auch auf den großen Mainframe gebracht werden - und damit ausgerechnet auf diejenigen Maschinen, die der langjährige Sun-Vorstandschef Scott McNealy gern als Dinosaurier verspottet hat. Sein Nachfolger Jonathan Schwartz aber würdigte die Partnerschaft mit IBM als "eine tektonische Verschiebung in der Marktlandschaft".

Solaris-Nutzer können damit auf IBM-Rechner umsteigen, ohne ihre Software neu schreiben zu müssen. Sun erhält durch das Abkommen zwar keine Impulse für das eigene Hardware-Geschäft, erhofft sich davon aber eine Stärkung des eigenen Systems und steigende Einnahmen beim Solaris-Support. Und ohne die Partnerschaft hätte Sun die Kunden möglicherweise ganz an IBM verloren. "Wenn man die eigenen Produkte auf den Plattformen anderer Leute verfügbar macht, dann trifft man dort mehr Kunden, was zusätzliche Geschäftschancen bietet", erklärte Schwartz zu den Überlegungen von Sun.

Zwar unterstützt auch Hewlett-Packard eine Solaris-Version auf seinen eigenen Servern. Die Vereinbarung mit IBM ist aber umfassender, so dass Experten wie Charles King von der Marktforschungsfirma Pund-IT dort den Vorteil einer besseren Leistung erwartet. IBM und HP haben nach jüngsten Zahlen von IDC jeweils einen Marktanteil von 29 Prozent, während Sun und Dell mit jeweils 11 Prozent um Platz drei kämpfen.

Quelle: ntv.de

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