Verbot von Killerspielen Junge Union sagt Nein
04.09.2008, 17:16 UhrDie Forderung von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) nach einem Verbot so genannter Killerspiele sorgt für Zwist in den eigenen Reihen.
Eine Gruppe junger Politiker der Unions-Bundestagsfraktion lehnt den Vorschlag am Donnerstag knapp drei Wochen vor der Landtagswahl in Bayern strikt ab. Die CSU-Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär, der Junge Union-Vorsitzende Philipp Mißfelder und der Chef der Jungen Gruppe der Union im Bundestag, Marco Wanderwitz (CDU), forderten in Berlin mehr Aufklärung statt eines Pauschalverbots von Gewalt-Computerspielen.
"Der illegalen Nutzung und Verbreitung wird durch ein Verbot Tür und Tor geöffnet", sagt Bär "Das kann nicht im Sinne Joachim Herrmanns sein." Mißfelder warnt davor, eine Wachstumsbranche wie die Computerspiel-Industrie "an den Pranger zu stellen". "Computerspiele für schlechte schulische Leistungen und Gewaltausbrüche verantwortlich zu machen, bedeutet die pauschale Verurteilung eines ganzen Wirtschaftszweiges", kritisiert Mißfelder. Experten stuften rund fünf Prozent der Computerspiele als bedenklich ein. Wanderwitz sagte, Kinder müssten besser über die Risiken solcher Computerspiele aufgeklärt werden.
Der bayerische Innenminister und der CSU-Innenpolitiker Hans-Peter Uhl bezweifeln die Wirksamkeit der freiwilligen Selbstkontrolle der Spielehersteller. Herrmann hatte am vergangenen Montag darauf verwiesen, dass ein Verbot von "Killerspielen" im Koalitionsvertrag vereinbart worden sei.
Quelle: ntv.de