Panorama

Messerattacke auf Mitschüler 15-Jähriger muss acht Jahre in Haft

Verhandelt wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Verhandelt wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

(Foto: dpa)

Er habe wissen wollen, wie es sei, einen Menschen zu töten. Fünf Mal sticht ein 15-Jähriger deshalb im Klassenraum auf einen Mitschüler ein. Nun wird er dafür verurteilt.

Für versuchten Mord und schwere Körperverletzung an einem Mitschüler ist ein 15 Jahre alter Gymnasiast aus Thüringen zu acht Jahren Jugendhaft verurteilt worden. Die Richter vom Landgericht Mühlhausen sahen es als erwiesen an, dass der deutsche Jugendliche den 14-jährigen Mitschüler an der Klosterschule Roßleben vor einem halben Jahr aus Mordlust und Heimtücke mit einem 20 Zentimeter langen Küchenmesser mindestens fünfmal in den Rücken gestochen hatte. Außerdem schlug er dem am Boden liegenden Opfer noch zwei Mal mit der Faust ins Gesicht.

Der 15-Jährige wird in einer sozialtherapeutischen Einrichtung innerhalb des Jugendgefängnisses untergebracht. Über eine Sicherungsverwahrung soll erst kurz vor Ende der Haftzeit entschieden werden, sie wird zunächst vorbehalten. Ein Gutachter hatte ihm im Prozess die volle Schuldfähigkeit attestiert. Der Jugendliche hatte seine Tat gestanden und so dem Opfer eine Befragung im Prozess erspart. Das Opfer ist seit der Attacke querschnittsgelähmt.

Er habe wissen wollen, wie es sich anfühlt, einen Menschen zu töten, hatte er als Motiv genannt. Er habe auch sehen wollen, wie sich die anderen erschrecken. Laut den Ermittlungen soll sich der Schüler bereits am Vorabend zu der Tat entschlossen haben. Nach der achten Schulstunde habe er im Klassenzimmer das Messer aus der Schultasche gezogen. Der Prozess fand wegen des Alters des Angeklagten hinter verschlossenen Türen statt. Für die Urteilsverkündung waren wegen des großen öffentlichen Interesses aber Medien zugelassen.

Messerattacken unter jungen Leuten waren in jüngster Zeit wiederholt in die Schlagzeilen gekommen, in einigen Fällen gab es Tote. Polizeigewerkschaften sind dafür, bundesweite Zahlen zum Einsatz von Messern als Waffe zu erheben, um einen genaueren Überblick der Lage zu erhalten.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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