Dortmunder Familientragödie 29-Jährige bestreitet alle Vorwürfe
06.08.2012, 11:29 UhrDrei Kinder sind tot, eine Frau steht unter Mordverdacht - die Lebensgefährtin des Vaters. Das Verhältnis zwischen der Freundin des Vaters und den Geschwistern soll gestört gewesen sein. Doch sie streitet alles ab.
Drei Tage nach dem gewaltsamen Tod von drei Geschwistern in Dortmund laufen die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kripo weiter auf Hochtouren. Die unter Tatverdacht stehende Lebensgefährtin des Vaters der Kinder bestreitet weiter alle Vorwürfe, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Dortmund mitteilte.
"Alles andere wird zurückgestellt", sagte eine Sprecherin der Dortmunder Staatsanwaltschaft. Derzeit sei noch nicht absehbar, wann die Ermittlungen abgeschlossen werden könnten. Es müssten noch weitere Zeugen vernommen werden. Auch die kriminaltechnischen Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen.
Zum möglichen Motiv der 29-Jährigen wollten die Strafverfolger keine Angaben machen. Die beschuldigte Frau war bereits nach dem Tod der Geschwister am Freitag vorläufig festgenommen worden. Sie sitzt seit Samstag wegen Mordes und schwerer Brandstiftung in Untersuchungshaft.
Der dpa sagte ein Nachbar, die Frau habe die Kinder nicht gewollt. Die Mutter der Kinder war vor knapp drei Jahren bei einem Unfall im Sauerland gestorben.
Die Feuerwehr war am frühen Freitagmorgen zu einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in der nördlichen Innenstadt von Dortmund gerufen worden und hatte die zwischen vier und zwölf Jahre alten Geschwister in der Wohnung gefunden. Die Obduktion ergab, dass alle drei Opfer einer Gewalttat wurden. Demnach waren der vier Jahre alte Sohn und die zwölf Jahre alte Tochter bereits vor Ausbruch des Feuers tot. Das dritte Kind, ein zehnjähriger Junge, erlag wenig später im Krankenhaus seinen Verletzungen.
Medienberichten zufolge sollen an der Leiche des Jungen Stichverletzungen gefunden worden sein. Dazu machte die Staatsanwaltschaft keine Angaben. Die Leichen der Kinder seien nach Abschluss der Untersuchungen freigegeben worden. Über die Beerdigung müsse nun die Familie entscheiden.
Quelle: ntv.de, dpa