Häuser evakuiert, Straßen gesperrt 36-Jähriger hortet Sprengstoff
24.05.2011, 07:37 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Durch Zufall ist die Polizei einem mutmaßlichen Bombenbauer in Kiel auf die Schliche gekommen. Bei einem Routineeinsatz des Rettungsdienstes in einer Wohnung im Stadtteil Hassee bemerkten Sanitäter auffällige Substanzen und riefen die Polizei. Die Beamten fanden mehrere Kilogramm vermutlich bereits fertigen Sprengstoff und Bombenbauteile, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA). Von dem 36 Jahre alten Besitzer fehlt jede Spur.
Was der Mann mit dem Sprengstoff vorhatte, ist offen. Ein politischer Hintergrund wird aber nach ersten Einschätzungen ausgeschlossen. Der Mann sei der Polizei bislang noch nicht wegen ähnlicher Sprengstoffdelikte aufgefallen, sagte der LKA-Sprecher. Beamte des LKA haben die Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Bombenbastler wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz aufgenommen.
Ein 55 Jahre alter Mann, bei dem der 36-Jährigen vorübergehend wohnte, hatte am Abend den Rettungsdienst wegen Gesundheitsproblemen verständigt. Dabei fielen den Helfern mehrere Eimer und Kanister mit flüssigen und kristallinen Stoffen auf. Experten des Kampfmittelräumdienstes stellten neben dem mutmaßlichen Sprengstoff auch etwa 60 Liter Chemikalien sicher, die zur Herstellung von Sprengstoff verwendet werden können.
Während des Einsatzes in dem Mehrfamilienhaus wurden insgesamt zwölf Wohngebäude evakuiert und mehrere Straßen abgesperrt. Etwa 50 Menschen kamen vorübergehend in einem bereitgestellten Bus unter. Nach rund drei Stunden konnten die Anwohner gegen 1.30 Uhr in ihre Wohnungen zurückkehren.
Quelle: ntv.de, dpa