Panorama

Brückeneinsturz in Genua 2018 59 Menschen sollen angeklagt werden

Während eines schweren Unwetters war am 14. August 2018 die Morandi-Brücke der Autobahn 10 in mehr als 40 Metern Höhe auf einem etwa 200 Meter langen Stück eingestürzt.

Während eines schweren Unwetters war am 14. August 2018 die Morandi-Brücke der Autobahn 10 in mehr als 40 Metern Höhe auf einem etwa 200 Meter langen Stück eingestürzt.

(Foto: dpa)

Vor den Augen einer Stadt stürzen 200 Meter einer viel befahrenden Brücke ein, 43 Menschen sterben, niemand will die Verantwortung für die Baumängel übernehmen. Drei Jahre später nun soll es zum Prozess kommen.

In Italien sollen 59 Menschen im Zusammenhang mit dem tödlichen Brückeneinsturz in Genua 2018 vor Gericht gestellt werden. Die Staatsanwaltschaft der norditalienischen Stadt fordert, Anklagen wegen fahrlässiger Tötung, Gefährdung der Verkehrssicherheit und anderer Fahrlässigkeitsdelikte zu erheben. Durch das Unglück starben 43 Menschen.

Der Abschlussbericht der Ermittler, der Ende April veröffentlicht worden war, belastet vor allem den Autobahnbetreiber Autostrade per l'Italia (Aspi) und das Ingenieurbüro Spea. Die meisten der geforderten Anklagen richten sich nun gegen leitende Angestellte und Manager der beiden Unternehmen und deren Mutterkonzern Atlantia. Anklagen drohen außerdem einigen Beamten des Ministeriums für Infrastruktur.

Den Ermittlern zufolge sollen die Verdächtigen von den Sicherheitsmängeln bei der Brücke gewusst, aber nichts unternommen zu haben. Die Kontrollen seien "mangelhaft und unzureichend" gewesen, jahrzehntelang habe es nicht einmal kleinste Wartungsarbeiten gegeben.

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Die Ermittlungen hatten sich ursprünglich gegen 71 Menschen und Unternehmen gerichtet. Drei von ihnen sind mittlerweile gestorben und bei einigen weiteren steht die Entscheidung der Staatsanwaltschaft noch aus.

Die fast 1200 Meter lange Morandi-Autobahnbrücke war am 14. August 2018 während eines Unwetters auf einer Länge von 200 Metern eingestürzt. Das Unglück warf ein Schlaglicht auf den schlechten Zustand von Straßen, Brücken und Eisenbahnstrecken in Italien.

Quelle: ntv.de, soe/ AFP

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