Achtung, Minusgrade Ab jetzt knackige Kälte
11.01.2013, 15:26 Uhr
Der Winter kommt nochmal zurück.
(Foto: dpa)
So ganz ohne Winter kommt Deutschland in diesem Jahr nicht davon. Nach einem ersten Schnee liegen Teile des Landes wieder unter der weißen Pracht. Ob das so bleibt und wie sich die nächsten Tagen entwickeln, erklärt n-tv Meteorologe Björn Alexander.
Björn, der Winter ist da. Oder gibt es noch Regionen, in denen es mild weitergeht?
Im Prinzip nicht. Das Wochenende bringt uns verbreitet Tageshöchstwerte im Dauerfrostbereich. Lediglich in den tieferen Lagen im Westen sind noch leichte Plusgrade drin. Am Samstag bei 2 bis 4, am Sonntag noch bei bis zu 2 Grad. Ansonsten erwarten uns am Samstag zwischen minus 5 Grad im östlichen Bergland und bis 0 Grad in Teilen Bayerns und im Norden. Am Sonntag werden es im Vergleich noch einmal ein bis zwei Grad weniger.
Und das, nachdem man in den vergangenen Wochen schon fast ans Frühlingserwachen glauben konnte. Wie kam es zu dem plötzlichen Wintercomeback?
Verantwortlich für die teilweise extrem milden Temperaturen war die westliche Grundströmung, die auch immer mal wieder Luft aus südlichen Breiten zu uns führte. Die steuernden Tiefdruckgebiete lagen mit den Zentren tendenziell westlich von uns und schickten immer wieder regenbringende Ausläufer. Alleine die ersten Tage im Januar brachten uns - deutschlandweit betrachtet – bereits knapp die Hälfte der ansonsten üblichen Regenmengen des Gesamtmonats. Außerdem war das erste Januardrittel - verglichen mit dem Gesamtmonat – gut 5 Grad zu warm. Aber: vorbei sind Tauwetter und Hochwassergefahr und Winterfreunde können es sich gut gehen lassen. Außerdem schafft es die Sonne mal wieder, länger durchzukommen.
Und wie war das jetzt mit dem "Wintercomeback"?
Ach, ja. Inzwischen hat sich die Wetterlage grundlegend umgestellt. Ein Hoch hat sich nach Skandinavien verlagert und bestimmt unser Wetter mit östlichen Winden. Diese bringen nicht nur die kalte Luft, sondern können auch mal kräftiger sein, so dass die eben bereits angesprochenen Temperaturen sich nochmals spürbar kälter anfühlen. Die gefühlte Temperatur, der sogenannte Windchill, liegt im Schnitt rund fünf Grad unter den gemessenen Werten. Diese Ostwetterlagen sind grundsätzlich erst einmal niederschlagsarme Wetterlagen. Jedoch mogeln sich in den nächsten Tagen immer mal wieder Wolkenfelder rein, die zeit- und gebietsweise einige Zentimeter Neuschnee bringen können.
Natürlich auch mit Glättegefahr?
Natürlich. Wir haben ja schließlich Winter. Und das merken wir nicht nur tagsüber. In den Nächten zieht der Frost mal wieder richtig an. Am kältesten wird es unter Aufklarungen und über Schnee. Dort sind zweistellige Minusgrade, also strenger Frost unter minus 10 Grad zu erwarten. Ansonsten bewegen sich die Temperaturen am frühen Morgen oft zwischen minus 7 und minus 4 Grad. Es kann also überall Glätte durch Reif oder gefrierende Nässe geben.
Wo müssen wir uns auf Schneefälle einstellen?
Am Samstag kann es vor allem zwischen der Ostsee und dem Erzgebirge kräftig schneien. Auch von den Alpen über den Oberrhein und bis herauf in die Eifel sind Schneeschauer mit Glättegefahr möglich. Dazwischen wird der Start ins Wochenende trocken und meistens freundlich oder sonnig.
Großartig: sonnig!
Ja. Am Sonntag wird es für die Sonne aber leider schon wieder recht eng am Himmel. Am schönsten dürfte es vom Rheinland und dem Niederrhein bis herauf an die Nordsee und dann herüber zur Ostsee werden. Im großen Rest ziehen dichtere Wolken durch, bringen da und dort mal ein paar schlappe Schneeschauer mit.
Und bleibt es auch danach winterlich?
Erst einmal ja. Montag, Dienstag und Mittwoch werden sogar nochmals kälter. Die Tageshöchstwerte erreichen noch zwischen minus 7 und 0 Grad. Es herrscht also Dauerfrost und die Nächte sind nach wie vor sehr kalt bis eisig. Regional wird sich tagsüber die Sonne auch mal durchsetzen können. Oft dominieren aber die Wolken und hier und da wird es für ein paar Zentimeter Neuschnee reichen. Ob es auch anschließend kalt bleibt oder ob sich Tiefdruckgebiete mit Neuschnee, gefrierendem Regen oder gar Tauwetter durchsetzen, ist aber leider noch sehr unsicher.
Quelle: ntv.de