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14-Stunden-Rettung am Matterhorn Bergsteiger in Turnschuhen und Baumwollhosen gerettet

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Die stark unterkühlten Vietnamesen wurden unterhalb einer Bergsteigerroute entdeckt.

Die stark unterkühlten Vietnamesen wurden unterhalb einer Bergsteigerroute entdeckt.

(Foto: Air Zermatt)

Nur mit Turnschuhen und dünnen Baumwollhosen bekleidet starten zwei Vietnamesen am Matterhorn ihre Wanderung - und geraten in Bergnot. Ihre Rettung wird durch widriges Wetter extrem erschwert. Der Rettungsorganisation gelingt es erst nach 14 Stunden, die beiden Männer zu bergen.

Mit Turnschuhen und Baumwollhose sind zwei Vietnamesen auf dem 4478 Meter hohen Matterhorn in Bergnot geraten. Die Männer hätten am Montagmorgen um 7 Uhr einen Notruf abgesetzt, berichtete die Rettungsorganisation Air Zermatt. Wegen widriger Wetterverhältnisse habe die Rettung 14 Stunden gedauert.

Als der Notruf einging, war das Wetter so schlecht, dass Retter nicht zu den beiden Männern auf etwa 3500 Metern Höhe aufsteigen konnten, wie Air Zermatt berichtete. Auch eine Rettung per Seil sei nicht möglich gewesen. Erst nach sechs Stunden konnten Rettungsspezialisten sich zu Fuß auf den Weg machen. Schnee, Wind, Eis, Nebel und Kälte habe ihr Fortkommen schwierig gemacht.

Die stark unterkühlten Vietnamesen wurden schließlich unterhalb einer Bergsteigerroute entdeckt. Von dort mussten sie zunächst mit einem Seilzug geborgen werden, ehe sie mit Unterstützung der Retter den sehr schwierigen Abstieg zum Winterlager der Hörnlihütte schafften.

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In der Nacht um 2 Uhr erlaubte das Wetter schließlich zwei Hubschrauberflüge, um die Vietnamesen und die Retter abzuholen. Zu den Kosten der Aktion konnte die Air Zermatt keine Angaben machen. Wie in solchen Fällen üblich wird den Geretteten eine Rechnung zugestellt - auch im Ausland.

Zuletzt waren im August zwei Bergsteiger am Matterhorn tödlich verunglückt. Die beiden Männer stürzten 1000 Meter in die Tiefe, teilte die Polizei im südwestlichen Kanton Wallis mit. Den Angaben zufolge waren sie am frühen Morgen aufgebrochen, "um das Matterhorn über den Hörnligrat zu besteigen". Als sie nicht wie geplant zur Hütte zurückkehrten, wurde der Rettungsdienst alarmiert. "Aus Gründen, die im Rahmen der Ermittlungen zu klären sein werden, sind die beiden Bergsteiger eindeutig mehr als 1000 Meter abgestürzt", teilte die Polizei mit.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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