Zoo verheimlicht totes Murmeltier Bürgermeister de Blasio lässt Chuck fallen
26.09.2014, 08:58 UhrChuck ist tot. Und das schon seit einem halben Jahr. Chuck war ein berühmtes Murmeltier und dem New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio aus den Händen geglitten. Aufgedeckt hat den Skandal ein US-Blatt, und de Blasio hat jetzt ein Problem.
New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio hat dieser Tage alle Hände voll tun, um sein Verbleiben im Amt zu rechtfertigen. Der Grund für den Ärger: Er soll für den Tod von Charles G. Hogg verantwortlich sein. Charles - genannt Chuck - war ein Murmeltier. De Blasio hatte das Tier im Februar fallen lassen. Eine Woche später war es tot. Das Brisante daran ist, dass Chucks Ableben mehr als ein halbes Jahr lang verheimlicht wurde.
Der Groundhog Day ist eine amerikanische Tradition und spätestens seit dem Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" auch in Europa bekannt. An Lichtmess (2. Februar) wird ein Murmeltier hervorgeholt, und wenn es seinen eigenen Schatten sieht, also die Sonne scheint, soll der Winter noch weitere sechs Wochen andauern. De Blasio war das Tier jedoch aus seinen dicken Handschuhen gerutscht. Es stürzte auf den Boden - aus beachtlicher Höhe, denn der Bürgermeister ist fast zwei Meter groß. Eine Woche später war Chuck tot.
Das Tier sei an inneren Verletzungen gestorben, die nur vom Sturz herrühren könnten, schreibt jetzt die "New York Post", die dafür bekannt ist, de Blasio nicht gewogen zu sein. Noch viel schlimmer aus Sicht des Blattes ist aber, dass der Zoo, dessen Etat zum Großteil die Stadt bezahlt, den Tod des Murmeltiers mehr als ein halbes Jahr verheimlicht und eine andere Todesursache angegeben haben soll. Die "New York Times", ein Pro-de-Blasio-Blatt, meldet hingegen, Chuck sei nach dem Sturz untersucht worden und ganz munter gewesen. Offenbar sei das Tier später ein zweites Mal gestürzt. Beweise dafür gibt es allerdings nicht.
Der Zoo reagiert nun auf den "Fall" und will die jährliche Zeremonie ändern, "um das Tier und den Bürgermeister zu schützen".
Quelle: ntv.de, ppo/dpa