Panorama

Nur ein "dummer Sex-Kontakt" DSK-Getreuer plaudert

Michel Taubmann präsentiert seine "Gegenuntersuchung".

Michel Taubmann präsentiert seine "Gegenuntersuchung".

(Foto: Reuters)

Ein treuer Parteigänger von Ex-IWF-Chef Strauss-Kahn gibt in einem gerade erschienen Buch neue Einblicke in die "Zimmermädchen-Affäre". Der Autor greift Behauptungen auf über eine Komplott-Theorie. Zudem habe der Gestrauchelte einen Sex-Fehltritt gestanden, behauptet er.

Einen "einvernehmlichen, aber dummen Sex-Kontakt" mit dem Zimmermädchen Nafissatou Diallo am 14. Mai soll Ex-IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn zugegeben haben, glaubt man seinem Biografen Michel Taubmann. Nach dessen Beschreibung der Szene im Hotelzimmer habe das Zimmermädchen den 62-jährigen Strauss-Kahn "im Adamskostüm" einen "suggestiven Blick" zugeworfen. Diesen Blick habe Strauss-Kahn als "Aufforderung" interpretiert.

Taubmann hatte im französischen Rundfunksender France-Info betont, die Sex-Episode mit Diallo sei inszeniert worden, um den Hoffnungsträger der Sozialisten für das Präsidentenamt in Frankreich aus dem Rennen zu werfen. Der Autor ist Strauss-Kahns Biograf und treuer Parteigänger Michel Taubmann.

Mysteriöses Komplott

Diallos US-Anwälte haben das angebliche Einverständnis des Zimmermädchens zum Sex wie auch die Komplott-Theorie gegenüber der dpa zurückgewiesen. Taubmann greift in seinem gerade erschienenen Buch mit dem Titel "Affäre DSK - die Gegenuntersuchung" dennoch die kursierende Komplott-Theorie gegen den Politiker erneut auf.

Als Beleg der Komplott-Theorie führt er das Verschwinden von Strauss-Kahns Blackberry mit vertraulichen Nachrichten an. Er behauptet, das Zimmermädchen habe durchaus Strauss-Kahns Computerhandy stehlen können, das angeblich bis zum heutigen Tag verschwunden ist. Nachweise dafür liefert er keine. Strauss-Kahn soll festgestellt haben, dass seine Mailbox abgehört worden sei. Die mysteriösen Informationen sollen hohen Vertretern der Regierungspartei UMP in die Hände gespielt worden seien, behauptet der Autor weiter.

Aussagen nur bei der Justiz

Strauss-Kahn ließ über seinen Anwalt Frédérique Baulieu erklären, die Äußerungen Dritter verpflichteten ihn nicht. Wörtlich heißt es in einer von der Nachrichtenagentur AFP verbreiteten Erklärung: "Angesichts der aktuellen Vielzahl an Interpretationen der mich betreffenden Ereignisse möchte ich versichern, dass ich mich weder schriftlich noch durch oft nicht exakte Erklärungen oder Zeugenaussagen von wem auch immer verpflichtet fühle." Er äußere sich lediglich vor der französischen und der US-Justiz.

 

Als Folge der Vergewaltigungsvorwürfe in den USA war Strauss-Kahn von seinem Posten als Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückgetreten. Begraben hat er auch seine Hoffnung, als aussichtsreichster Kandidat der Sozialisten gegen Präsident Nicolas Sarkozy im Präsidentenwahlkampf anzutreten.

Quelle: ntv.de, dpa

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