Panorama

Siebenschläfer täuscht Der Sommer wird wechselhaft

Pünktlich zum Siebenschläfertag ist der Sommer zurück. Mancherorts dürfte die neue Hitzewelle sogar den heißesten Tag des Jahres bringen. Besser geht’s wohl kaum, denn es gilt: "Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag." Ist da was dran? Und wie lange bleibt der Sommer wirklich? Darüber sprachen wir mit n-tv Meteorologe Björn Alexander.

Björn, wie sind die aktuellen Aussichten?

Für Sommerfreunde ist es nahezu perfekt. Nach Auflösung örtlicher Frühnebelfelder scheint - neben ein paar harmlosen Schleierwolken oder gelegentlicher Schönwetterwolken - die Sonne und die Temperaturen steigen heute meist auf 26 bis 34 Grad. Etwas frischer bleibt es noch bei Seewind an der Küste sowie im höheren Bergland. Noch etwas heißer könnte es am Oberrhein werden. Und auch für "Abends-lange-Draußensitzer" gilt: Es bleibt warm. Im Laufe der Nacht kühlt es sich in den Ballungszentren im Westen teilweise nicht unter 20 Grad ab. Es bleibt dort also tropisch. Sonst liegen die tiefsten Temperaturen in der kommenden Nacht oft bei 18 bis 12 Grad.

Zwei Tage lang kann man auf alle Fälle den Sommer genießen, bevor dann wieder Regenschauer die Stimmung trüben dürften.

Zwei Tage lang kann man auf alle Fälle den Sommer genießen, bevor dann wieder Regenschauer die Stimmung trüben dürften.

(Foto: dpa)

Das macht schon Lust auf mehr. Bleibt es so?

Wohl eher nicht. Der Dienstag wird zwar nochmals heißer. Doch bereits am Abend sind ganz im Westen bei zunehmender Schwüle erste Hitzegewitter möglich. Zuvor ziehen die Temperaturen nochmals an: In der Westhälfte sind meistens 29 bis 35 Grad drin, am Oberrhein vielleicht noch ein bis zwei Grad mehr. Die Hitzebelastung ist entsprechend zwischen Emsland und Breisgau sehr groß, zumal dort eben auch die Schwüle im Tagesverlauf spürbar ansteigen kann. Richtung Osten liegen die Werte oft bei weniger heißen 25 bis 30 Grad.

Und die "Hitzegewitter" sind auch mit Unwettern verbunden?

Davon ist aus heutiger Sicht auszugehen. Ab Dienstagnachmittag und -abend können sich von den Niederlanden, Belgien und Frankreich aus erste kräftige Gewitter mit Unwettergefahr bilden. Später können diese sich noch etwas weiter ostwärts ausbreiten. Stellenweise drohen blitzintensive Gewitter mit Platzregen, Hagelschlag und Sturmböen. Am Mittwoch wird sich die Kaltfront langsam weiter ostwärts ausdehnen. Bis zum Abend trocken und sommerlich warm dürfte es dann nur noch im äußersten Osten bleiben. Ansonsten gibt es Regengüsse sowie örtliche, teils kräftige Gewitter und von Westen her eine deutliche Abkühlung.

Wie kalt wird es?

Björn Alexander

Björn Alexander

Von Dienstag auf Mittwoch dürfte es in den westlichen Landesteilen rund 10 bis 15 Grad runter gehen. Einen Tag Schonfrist gibt es im Osten. Aber auch dort wird es von Mittwoch auf Donnerstag etwa 10 Grad kühler. Das heißt: am Donnerstag erwarten uns wechselhafte 15 bis 23 Grad.

Das ist nicht viel.

Nein. Und so richtig erbaulich sind die Wetterkarten fürs Wochenende leider auch nicht. Zwar kann sich zwischendrin auch mal die Sonne zeigen. Grundsätzlich ist es aber eher durchwachsen und relativ kühl. Die Temperaturen werden sich tagsüber meist bei 17 bis 24 Grad bewegen.

Das passt aber eigentlich nicht so richtig zum Siebenschläfer, oder?

Na ja, also rein meteorologisch schon. Denn grundsätzlich betrachten wir ja nicht alleine den 27. Juni. Wichtig sind die Tage Ende Juni/Anfang Juli. Stellt sich in dieser Zeit eine stabile Wetterlage ein, dann sind die Chancen gut, dass sie sich einige Wochen hält. Handelt es sich um eine instabile Strömungssituation, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch diese wechselhaftere Wetterlage sich länger halten kann.

Das heißt für uns?

Für die nächsten Wochen deutet nicht so wirklich viel auf eine dauerhaft stabile Wetterlage hin. Zumindest der Juli könnte dadurch eher unbeständig und vom Wechsel aus warm und kühl geprägt sein. Nach wie vor blicken unsere Wettermodelle aber natürlich nur Tage und nicht Wochen in die Zukunft. Außerdem bleibt uns als Sommermonat ja noch der August, der auch nach einem eher mäßigen Juli gerne mal überzeugen kann.

Es gibt also noch Hoffnung?

Ganz bestimmt. Betrachten wir zum Beispiel das Jahr 2004: der Juli zu kalt und zu nass, der August aber zu warm und öfter trocken.

Quelle: ntv.de

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