Panorama

Unglück vor der Weihnachtsinsel Dutzende Flüchtlinge ertrinken

Die Inselbewohner eilten an den Strand.

Die Inselbewohner eilten an den Strand.

(Foto: AP)

Vor der australischen Küste ertrinken zahlreiche Flüchtlinge, als ihr Boot kentert und in stürmischer See an den Klippen von Christmas Island zerschellt. Obwohl die Inselbewohner versuchen zu helfen, können sie nur wenige Flüchtlinge aus der rauen See retten. Vizepremierminister Swan kann noch nicht sagen, wie viele Menschen an Bord waren und woher sie kamen.

Nach dem Untergang eines Flüchtlingsschiffs in stürmischer See vor der australischen Küste sind dutzende Migranten ertrunken. Ein Augenzeuge berichtete, er habe zahlreiche Menschen ertrinken sehen, nachdem ihr Schiff bei heftigem Wellengang an den Klippen von Christmas Island zerschellt war. Einige Überlebende seien gegen die Felsen geworfen worden, sagte der Augenzeuge dem Sender Sky News.

Bei den Flüchtlingen soll es sich um Iraner oder Iraker gehandelt haben.

Bei den Flüchtlingen soll es sich um Iraner oder Iraker gehandelt haben.

(Foto: REUTERS)

Die australische Polizei bestätigte, dass sich vor der entlegenen Insel im Indischen Ozean ein Schiffsunglück ereignet habe. Nach Angaben der Behörden konnten sich 41 der schätzungsweise 80 Menschen an Bord selbst auf die Felsen retten oder wurden von Schiffen des Zolls und der Marine aus dem Wasser geholt. Bei den Flüchtlingen soll es sich um Iraner oder Iraker handeln, die in Asyl beantragen wollten. Unter ihnen seien auch Frauen und Kinder, berichteten Bewohner der Insel im Indischen Ozean. "Eine Reihe von Menschen wurde gerettet, aber traurigerweise wurden auch einige Leichen gefunden", sagte der stellvertretende australische Premierminister Wayne Swan in Sydney.

Hilfe unmöglich

Ein anderer Augenzeuge sagte Sky News, es seien "nackte Menschen, tote Kinder" im Wasser gewesen. Dutzende seien gestorben, als das Boot kenterte und dann gegen die Felsen geschleudert wurde. Die Einwohner der Insel mussten hilflos von den Klippen aus zusehen, sagte der Augenzeuge.

Doch in der rauen See waren die Flüchtlinge auf sich allein gestellt.

Doch in der rauen See waren die Flüchtlinge auf sich allein gestellt.

(Foto: AP)

"Wir warfen Leinen und Schwimmwesten aus, doch niemand konnte die Leinen ergreifen", sagte ein Mitglied des Bezirksrats der Insel, Kamar Ismail, der Zeitung "The West Australian". "Welle auf Welle traf ein und das Meer war sehr, sehr rau. Die Felsen sind dort sehr scharf und die Klippen sehr steil." Es sei eine schreckliche Situation gewesen, doch trotz aller Anstrengungen sei es nicht gelungen, viele der Opfer zu retten.

Christmas Island liegt rund 350 Kilometer südlich der indonesischen Insel Java und etwa 1500 Kilometer nordwestlich der australischen Festlandsküste. Wegen ihrer Nähe zu Indonesien ist die Insel immer wieder Ziel von Asylsuchenden. Auf der Insel befindet sich daher eines von Australiens wichtigsten Aufnahmelagern für Flüchtlinge.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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