Überschwemmungen in Australien Einwohner sollen flüchten
05.02.2012, 09:28 Uhr
Eine überschwemmte Straße in der australischen Kleinstadt St. George.
(Foto: dpa)
Die Situation in Australien bleibt ernst. Wegen des ständig steigenden Hochwassers fordert die Regierung die Einwohner der betoffenen Gebiete auf, sich in Sicherheit zu bringen. Menschen, die dazu nicht in der Lage sind, werden mit Hubschraubern in sichere Gebiete gebracht. Erst 2010 gab es im Nordosten Australiens verheerende Überschwemmungen.
Im Osten Australiens sind tausende Menschen vor Überschwemmungen in Sicherheit gebracht worden. Die Polizei ordnete die Evakuierung der 3800-Einwohner-Stadt St. George im Norden des Bundesstaates Queensland an, da die Fluten die einzige verbliebene Zufahrtsstraße abzuschneiden drohten. In der ebenfalls von Überflutung bedrohten Stadt Charleville harrten 600 Menschen in Notunterkünften aus.
Die Polizei wies alle Einwohner von St. George an, ihre Stadt zu verlassen. Wer es nicht rechtzeitig schaffe, werde auf dem Luftweg nach Brisbane gebracht. Die Behörden warnten, der Pegel des Flusses Balonne könnte bis Dienstagnacht auf 15 Meter ansteigen. Bei Überschwemmungen im März 2010 hatte er zuletzt einen Rekordstand von 13,4 Meter erreicht. "Dies ist eine sehr ernste Situation und ich rufe alle Menschen dringend zur Zusammenarbeit auf", sagte die Regierungschefin von Queensland, Anna Bligh.
Leiche einer Frau entdeckt
Australiens Ministerpräsidentin Julia Gillard schickte ein Militärflugzeug, um die Patienten des städtischen Krankenhauses in Sicherheit zu bringen. Acht Militärhubschrauber waren im Einsatz, um Menschen zu suchen, zu retten und zu versorgen. In Charleville harrten 600 Menschen in Notunterkünften aus, nachdem ein Damm am Fluss Warrego zu brechen drohte. In der Stadt Roma, wo 200 Häuser unter Wasser stehen, wurde am Sonntag die Leiche einer Frau entdeckt. Sie war zwei Tage zuvor in ihrem Auto weggespült worden, kurz nachdem sie ihren siebenjährigen Sohn vor den Fluten in Sicherheit gebracht hatte.
Neben Queensland leidet auch der benachbarte Bundesstaat New South Wales unter Überschwemmungen. Rund 16.500 Menschen waren dort offiziellen Angaben zufolge am Samstag von der Außenwelt abgeschnitten, mehr als doppelt so viele wie noch am Vortag. Zahlreiche Regionen wurden zum Katastrophengebiet erklärt, tausende Häuser sind auf längere Sicht unbewohnbar.
Vor rund einem Jahr war der Nordosten Australiens bereits von riesigen Überschwemmungen heimgesucht worden. Rund 35 Menschen starben, zehntausende Häuser wurden überflutet und riesige Flächen Ackerlands vernichtet.
Quelle: ntv.de, AFP