Gebietsweise Frost Eisheilige kommen pünktlich - und heftig
08.05.2020, 07:34 Uhr
Grönland-Luft bringt kühle Temperaturen nach Norddeutschland.
(Foto: imago/Dieter Mendzigall)
Ein Monat voller Feiertage und langer Wochenenden liegt vor uns. Deutschland zeigt sich wettertechnisch zweigeteilt. Im Norden geht es deutlich kühler zu, der Süden darf sich stellenweise über sommerliche Temperaturen freuen. Nach dem Muttertag schlagen aber erst einmal die Eisheiligen zu.
Der Mai ist der Monat der langen Wochenenden und der besonderen Tage. Einer davon ist der Muttertag. Mit welchen Aussichten?
Für Freunde von außergewöhnlichen Wetterlagen ist das, was sich da ab Sonntag anbahnt, eine richtig spannende Geschichte. Denn über Deutschland gibt es ein ziemlich krasses Luftmassengemisch. Auf der einen Seite liegen im Süden noch die Reste der frühsommerlich warmen und teils schwülen Mittelmeerluft. Auf der anderen Seite hat sich zu diesem Zeitpunkt schon kalte Luft aus dem hohen Norden zu uns aufgemacht. Ursprungsort: Grönland. Und damit kommen die Eisheiligen in diesem Jahr nicht nur sehr pünktlich, sondern ziemlich heftig.
Mit Schnee?
Im Bereich der Mittelgebirge schneit es am Montag, dem ersten Eisheiligen, zum Teil bis in mittlere Lagen und oberhalb von 500 Metern kann der Schnee kurzzeitig sogar liegen bleiben. In der Nacht zum Dienstag bekommt dann auch der Süden Schneeflocken bis auf 500 Meter runter.
Droht Glätte?
Auszuschließen ist es in den höheren Lagen nicht. Zumindest könnte es - vor allem mit Sommerbereifung - vorübergehend rutschig werden.
Wird es nachts auch wieder frostig?
Unter längeren Aufklarungen gibt es gebietsweise erneut Frost oder Bodenfrost. Empfindliche Pflanzen gilt es insofern erneut abzudecken oder reinzuholen.
Wie lange bleibt es kalt?
Bis einschließlich Mittwoch bleibt es meistens bei Werten unter 20 Grad. Danach wird es wärmer - auch frühlingshaft bis frühsommerlich. Aber ein richtiger Sommervorstoß ist vorerst nicht zu sehen. Ebenso verhält es sich mit heißen Temperaturen und den ersten 30 Grad des Jahres 2020. Die sind frühestens im letzten Monatsdrittel wahrscheinlich. Mit Glück vielleicht sogar um Christi Himmelfahrt.
Was macht denn der Regen? Es scheint, dass wir wieder auf ein Dürrejahr zusteuern.
Der April war natürlich in Sachen Regen desaströs. Überhaupt hat sich der April inzwischen mehr zu einem Frühsommer-Monat gemausert. Dafür zeigt sich der Mai schon mal wechselhafter und zum Teil eher kühl. So schwächelt jetzt eben auch unser Schönwetterhoch "Paul". Und das lässt mit der Kaltluft häufiger Schauer und Gewitter aufkommen. Teilweise regnet es kräftig. Danach sehen die Wettercomputer jedoch vermehrt Hochdruckwetter und somit ist im Laufe der Eisheiligen der Regen schon wieder durch.
Dann schauen wir auf die Details vorm nächsten Hoch: Wie sieht das Wochenende aus?
Der Samstag bringt zuerst noch viel Sonne, bevor im Süden und Südwesten erste Schauer und Gewitter aufkommen. Dabei ist es ein vorerst letztes Mal angenehm warm bei Höchstwerten zwischen 17 Grad an der Nordsee und 26 Grad am Oberrhein.
Und am Sonntag?
Nimmt der Wetterwechsel seinen Lauf. Von Norden naht die kältere Luft und lässt bei den Nordlichtern kaum mehr als 10 bis 14 Grad zu, während im Süden bei bis zu 26 Grad noch der Frühsommer regiert. Dort ist es zuvor noch länger sonnig. Erst später steigt das Schauer- und Gewitterrisiko. Auch ganz im Norden setzt sich in der kälteren und trockeneren Luft wieder öfter die Sonne durch. Dazwischen liegt die Luftmassengrenze.
Das klingt unschön.
So ist es auch. Teils regnet es länger anhaltend. Stellenweise gesellen sich noch Blitz und Donner dazu.
Wie sieht es am Montag aus?
Abgesehen vom schöneren Norden wird es ziemlich gruselig mit Regengüssen, die im Bergland in Schnee übergehen. Denn die Temperaturen rauschen auch im Süden in den Keller bei 6 bis 16 Grad.
Und am Dienstag?
Bleibt es sehr unterkühlt und unbeständig mit 8 bis 16 Grad. Gepaart sind die kühlen Tage mit kalten Nächten und Frostgefahr.
Welche Tendenzen zeichnen sich am Mittwoch ab?
Nach jetzigem Stand sind kaum noch Schauer unterwegs und stattdessen kommt die Sonne immer besser durch. Die Temperaturen liegen häufig bei 12 bis 18, im Breisgau bis knapp 20 Grad.
Und anschließend?
Überwiegt die Sonne und die Höchstwerte erreichen meistens zwischen 14 und 25 Grad, wobei es im Süden am wärmsten wird.
Quelle: ntv.de