Panorama

Orkanartige Böen Es wird wieder stürmisch

Die Böen erreichen in den nächsten Tagen Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometer.

Die Böen erreichen in den nächsten Tagen Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometer.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das neue Jahr hat kaum bekommen und schon erreicht Deutschland das nächste Tief. Es weht heftig in den kommenden Tagen, unter anderem dank verschiedener Orkantiefs. Und am Wochenende kann es in vielen Regionen wieder schneien, prognostiziert n-tv Meteorologe Björn Alexander.

n-tv.de: Björn, das nächste Sturmtief kommt. Wie schlimm wird es?

Björn Alexander: Wir erwarten eine recht intensive Sturmlage, die ihren Anfang heute nimmt und bis Sonntag anhalten wird. Dabei sind zwischenzeitlich auch im Flach- und Binnenland mal Windböen um 100 Stundenkilometer möglich. Selbst örtliche orkanartige Böen bis Tempo 110 sind stellenweise nicht auszuschließen. Im Bergland sowie an der See sind es Böen bis 130 Stundenkilometer. Die höheren Gipfel der Alpen und der Brocken dürften Windspitzen um 160 Stundenkilometer bekommen.

Wie heißt denn das Sturmtief?

Das ist ein bisschen kompliziert. Denn es sind gleich mehrere. Ausgehend von Orkantief "Christian", das im Seegebiet um Island stürmt, werden uns bis zum Sonntag mehrere kleine Randtiefs überqueren. Nach den regenreichen Ausläufern von "Christian" versorgen uns vom Nordatlantik her "Daniel", "Elon" und "Felix" mit viel Wind, Regen und sehr milden Temperaturen. Erst zum Sonntag rückt kalte Luft nach, die auch die Schneefallgrenze wieder sinken lässt.

Dass den Meteorologen bei so vielen Tiefs mal nicht die Namen ausgehen.

Kein Angst. Da sind noch genug vorhanden. Allerdings ist das natürlich viel. Das neue Jahr hat gerade mal angefangen und wir sind schon beim sechsten Tief. Dazu passt natürlich auch, dass fast alle von sehr viel Wind begleitet wurden beziehungsweise werden. Denn die Wolkenwirbel reihen sich wie an einer Perlenkette unter eine sehr starke Höhenströmung.

Ist das auch der Grund dafür, dass sich der Winter nach wie vor sehr schwer tut?

Ja. Ähnlich wie im Dezember erleben wir den Wechsel aus den milden Vorderseiten und den kalten Rückseite der Tiefs. Damit kann sich der Winter zwar zwischenzeitlich auch mal bis in die tieferen Lagen ausbreiten - aber eben nur kurzzeitig. Und aus heutiger Sicht geht dieses Wechselspiel auch im weiteren Verlauf des Monats so oder so ähnlich weiter. Allerdings ist dabei nicht auszuschließen, dass wir mal länger auf die kalte Rückseite der Tiefdruckgebiete kommen. Dann wäre auch ein längerer Wintereinbruch bis ins Flachland nicht auszuschließen. Was aber momentan nicht im Programm der Wettermodelle zu finden ist, ist ein richtig starkes Dauerhoch.

Sehr schade. Wie sind denn die Wetterprognosen für die kommenden Tage im Detail?

Björn Alexander erwartet heftige Böen für Deutschland.

Björn Alexander erwartet heftige Böen für Deutschland.

(Foto: n-tv)

Freitag erreicht uns von der Nordsee her ein Sturmfeld, das zuerst hauptsächlich die Nordhälfte betreffen wird. An den Küsten und im Bergland mit Orkanböen bis 130 Stundenkilometer, auf dem Brocken bis Tempo 160. Im Flach- und Binnenland sind es 80 bis 110 Stundenkilometer. Ein zweites Windmaximum dürfte nachmittags die Ostsee sowie abends die Höhenlagen zwischen Eifel und Schwarzwald erreichen - nachts dann die Alpen. In den Gipfellagen müssen Sie auch dort mit Windspitzen bis 160 Stundenkilometer rechnen. Außerdem gibt’s verbreitet Regen, der aber wahrscheinlich etwas schwächer sein wird als am nassen Donnerstag. Die Temperaturen erreichen 5 Grad auf den östlichen Mittelgebirgen und bis 13 Grad am Oberrhein.

Immerhin: Der Regen ist nicht kalt. Was bringt uns der Samstag?

Verbreitet müssen wir mit Sturmböen rechnen. Im Flachland drohen Windspitzen von 80 bis 110 Stundenkilometer. Heftiger wird es weiterhin an den Küsten und im Bergland stürmen. Dort mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometer. Selbst stärkere Böen sind nicht ganz auszuschließen. Kurzum: eine Sturmlage über ganz Deutschland. Und dann wird der Regen auch kälter. Denn mit den stärksten Windböen wird sich eine Kaltfront südwärts verlagern.

Was heißt das konkret?

Der Samstag startet zuerst noch oft grau mit Regen. Einzig im Süden ist es freundlicher und insgesamt anfangs noch sehr mild. Verbreitet gibt es Höchstwerte von 8 bis 15 Grad. Im Süden sind auch bis zu 17 Grad drin. Nachmittags rückt von Nordwesten die Kaltfront heran. Damit wird der Regen bis in den Süden gedrückt und von Norden her kommen neben ersten Auflockerungen auch kräftige Schauer auf. Die Temperaturen gehen von den zuerst noch sehr milden Werten deutlich zurück. Und damit sinkt die Schneefallgrenze in den Mittelgebirgen bereits auf 300 bis 500 Meter. Nachts und am Sonntag wird es dann auch in Richtung Alpen wieder für Schneefall bis in tiefe Lagen reichen.

Wie sieht es der Sonntag aus?

Weiterhin windig und sehr wechselhaft mit Schauern, die vorübergehend auch in den tieferen Lagen als Schnee und Graupel niedergehen können. Oberhalb von etwa 300 bis 600 Metern fällt durchweg Schnee. Dazu erwarten uns nur noch Höchstwerte von 0 bis 8 Grad. Ein richtiger Temperatursturz also. Allerdings wird das unbeständige und teilweise nasskalte Wetter auch mal wieder ein paar Auflockerungen mit Sonnenschein zulassen.

Quelle: ntv.de

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