Panorama

Nach Brand in Behindertenheim Estland ruft Staatstrauer aus

Die Tragödie in einem estnischen Waisenheim trifft das ganze Land. Acht Kinder und zwei Betreuer starben, als in dem Heim der Stadt Haapsalu aus zunächst ungeklärter Ursache ein Feuer ausbrach. Die Regierung in Tallinn ruft für einen Tag Staatstrauer aus.

Für die Überlebenden sind die Ereignisse schwer zu verkraften.

Für die Überlebenden sind die Ereignisse schwer zu verkraften.

(Foto: REUTERS)

Estland hat nach dem Feuer-Tod von acht Kindern und zwei erwachsenen Bewohnern eines Behindertenheimes Staatstrauer ausgerufen. Die Menschen starben am Sonntag bei einem Brand in dem Heim der Kleinstadt Haapsalu südwestlich der Hauptstadt Tallinn. Die ausnahmslos an den Rollstuhl oder ihr Bett gebundenen Behinderten waren zwischen 7 und 21 Jahre alt. Da das Haus aus Holz gebaut war, konnten sich die Flammen blitzschnell ausbreiteten.

Staatspräsident Toomas Hendrik Ilves besuchte das niedergebrannte Heim und sagte, das Unglück habe "die gesamte Nation in einen Schockzustand versetzt". In den Flammen starben drei Mädchen und fünf Jungen im Schulalter sowie zwei junge Männer, die ebenfalls wegen ihrer Behinderung in dem kleinen Heim lebten.

Die Feuerwehr stand hilflos vor den Flammen.

Die Feuerwehr stand hilflos vor den Flammen.

(Foto: AP)

Das Feuer breitete sich in dem Holzhaus mit rasender Schnelligkeit aus und ließ den bewegungsunfähigen Bewohnern keine Chance. Obwohl die Feuerwehrleute drei Minuten nach dem Brandalarm zur Stelle waren, konnten sie die Flammen erst nach zwei Stunden unter Kontrolle bringen.

Sicherheitsinspektion erst im Januar

Die Ursache für den Brand war noch unklar. Ministerpräsident Andrus Ansip sicherte den Familien der Opfer und den überlebenden Behinderten in dem Heim schnelle finanzielle Hilfe zu. In der Bevölkerung des kleinen baltischen Landes mit 1,3 Millionen Bürgern wurden spontane Geldsammlungen gestartet.

Das Heim mit 37 Bewohnern war 1996 mit Hilfsgeldern aus Schweden, Finnland und den USA gebaut worden. Es ist vor allem für behinderte Waisenkinder gedacht, beherbergt aber auch andere junge Behinderte, die nicht bei ihren Familien leben können. Die Gebäude seien erst Mitte Januar von der Feuerwehr inspiziert und als brandsicher eingestuft worden, sagte Estlands Innenminister Marko Pomerants.

Quelle: ntv.de, dpa

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