Ursache des Busunglücks im Wallis Fahrer soll mit DVD hantiert haben
15.03.2012, 16:47 Uhr
Schüler und Eltern haben den ganzen Tag Kerzen und Blumen vor der Schule im belgischen Heverlee niedergelegt.
(Foto: AP)
Überlebende des Busunglücks im Wallis sollen erzählt haben, dass der Busfahrer kurz vor dem Unfall eine DVD einlegen wollte. Die Polizei bestätigt dies noch nicht als Unfallursache. Derweils werden die ersten Opfer nach Belgien überführt. Drei tote Kinder sind noch nicht identifiziert.

Die Eltern werden bei ihrem Besuch in der Leichenhalle von Notfallseelsorgern begleitet.
(Foto: REUTERS)
Nach dem tragischen Busunglück in der Schweiz mit 28 Todesopfern laufen die auf Hochtouren. Eine belgische Zeitung berichtete unter Berufung auf überlebende Schüler, der Busfahrer habe zum Unfallzeitpunkt eine DVD wechseln wollen.
Die flämische Boulevardzeitung "Het Laatste Nieuws" berichtete auf ihrer Website, mehrere der verletzten Kinder hätten ihren Eltern und dem Krankenhauspersonal erzählt, dass der Fahrer kurz vor dem Unfall eine DVD einlegen wollte, die ihm ein Lehrer gebracht habe. "Ein kleiner Moment der Unachtsamkeit" könne damit die Unfallursache sein. Zugleich schrieb die Zeitung, die Schweizer Polizei habe diese Version des Unglückshergangs vorläufig als Spekulation bezeichnet, die durch die ausgewerteten Videoaufzeichnungen im Tunnel nicht belegt sei.
Eine Norm, die rechtwinklige Mauern für Pannenbuchten vorsieht, müsse möglicherweise geändert werden, erklärte ein Sprecher des Schweizer Straßen-Bundesamtes. Angesichts des Unfalls sei "nicht ausgeschlossen, dass etwas neu diskutiert oder geändert wird", so der Sprecher. In Deutschland sind Nothaltebuchten mit rechtwinkligen Mauern nach ADAC-Angaben zumindest bei nach 2003 geplanten Tunneln verboten.
Drei Tote nicht identifiziert
Die Familien der Unfallopfer, darunter 22 Schulkinder im Alter um die zwölf Jahre, begannen derweil mit der . Die ersten Opfer sollten im Laufe des Tages nach Belgien überführt werden. Die belgische Luftwaffe stellte zwei Transportmaschinen bereit. Angehörige der Toten besuchten die Unfallstelle im Autobahntunnel bei Siders, um Blumen und Botschaften an ihre Kinder niederzulegen. Für den Abend war in Sitten eine Messe für die Unfallopfer geplant, auch in den belgischen Heimatorten der Toten sollten Andachten stattfinden. Für Freitag wurde in Belgien Staatstrauer ausgerufen.
Bei dem Unfall waren 28 Menschen getötet worden, darunter 22 Schulkinder. 24 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt, . Die Schüler zweier belgischer Schulen waren auf dem Rückweg von einem Skiurlaub in der Schweiz, als ihr Bus in dem Tunnel nach rechts von der Fahrbahn abkam, gegen einen Bordstein fuhr und frontal gegen die Betonmauer einer Nothaltebucht prallte.
Quelle: ntv.de, AFP