Panorama

Tödliche Prügelattacke in Bonn Fall Niklas: Tatverdächtiger sitzt in U-Haft

33e8a5c6b4dab55012d05d636f51e075.jpg

Niklas ist erst 17, als er zu Tode geprügelt wird. Der Attacke waren Pöbeleien vorausgegangen. Ein Hauptverdächtiger ist gefasst. Komplizen werden noch gesucht.

Nach dem tödlichen Prügelangriff auf den 17-jährigen Niklas in Bonn hat ein Richter den mutmaßlichen Haupttäter in Untersuchungshaft geschickt. Der 20-jährige gebürtige Italiener war am Vortag festgenommen worden, sagte Oberstaatsanwalt Robin Faßbender. Es bestehe der Verdacht auf Totschlag. Zwei ebenfalls festgenommene Männer seien inzwischen wieder auf freiem Fuß. Die Ermittlungen dauerten an.

Faßbender zufolge bestreitet der Hauptverdächtige die Tat. Allerdings habe er sich während Befragungen in Widersprüche verwickelt. Zudem hätten weitere Untersuchungen Teile seiner Aussagen nicht gestützt. Zudem sei der bereits wegen Gewaltdelikten bekannte Mann von einem Zeugen eindeutig identifiziert worden.

Niklas war den Angaben zufolge vergangene Woche auf dem Heimweg mit einem Freund und zwei Freundinnen von einer Gruppe angepöbelt worden. Im Laufe der eskalierenden Auseinandersetzung habe er einen massiven Schlag gegen den Schläfe erhalten und sei zu Boden gegangen. Der mutmaßliche Haupttäter habe anschließend gegen den Kopf des am Boden liegenden Jugendlichen getreten. Diesen beiden "massiven Gewalteinwirkungen gegen den Kopf" sei der 17-Jährige schließlich erlegen, sagte Faßbender weiter.

Wie groß die Gruppe, aus der heraus Niklas attackiert wurde, muss noch ermittelt werden. Vorläufig geht die Polizei von drei Männern aus. Das Trio konnte zunächst fliehen.

Komplizierte Spurenlage

Inzwischen beschäftigt der brutale Überfall auf Niklas auch die Politik. Der Bonner Oberbürgermeister Ashok-Alexander Sridharan kündigte einen "Runden Tisch gegen Gewalt" an, zu dem Kirchen, Polizei, städtische Ämter und Stabsstellen eingeladen werden sollen. Ziel sei es, präventiv auf Jugendliche einzuwirken - und gewaltsame Angriffe zu verhindern.

Laut Polizei richteten sich die Ermittlungen zeitweilig gegen 40 bis 50 Heranwachsende. Aus der Bevölkerung gingen 150 Hinweise ein. Die komplizierte Spurenlage - unter anderem fehlen offenbar verwertbare DNA-Hinweise, gestalten die Ermittlungen schwierig. Zwischenzeitlich waren die Beamten von Kräften der Bundespolizei unterstützt worden.

Quelle: ntv.de, dsi/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen