Malaysia dementiert Bericht Flog MH370 noch vier Stunden lang?
13.03.2014, 11:38 Uhr
Die Ungewissheit nagt an den Angehörigen der Insassen der verschwundenen Boeing.
(Foto: imago/HBLnetwork)
Das Rätselraten um Flug MH370 geht weiter. Von der Boeing 777 der Malaysia Airlines fehlt trotz neuer Hinweise jede Spur. Experten werten derweil neue Daten aus: Das Flugzeug könnte nach dem letzten Kontakt noch Hunderte Kilometer in der Luft gewesen sein.
Trotz immer neuer Details zum verschollenen Flug MH370 der Malaysia Airlines setzt sich das Puzzle nicht zusammen. Vielmehr wird das Verschwinden der Boeing 777-200 mit 239 Menschen an Bord immer mysteriöser. Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" könnte das Flugzeug nach dem letzten bekannten Funkkontakt noch vier Stunden geflogen sein.
Malaysias Verkehrsminister bezeichnete den Zeitungsbericht als falsch. Er erklärte, der Triebwerkshersteller Rolls Royce habe nach dem Verschwinden der Maschine vom Radarschirm keine weiteren Daten empfangen.
Das "Wall Street Journal" beruft sich in dem Bericht auf zwei Luftfahrt- und Geheimdienstexperten, denen zufolge die Triebwerke der Boeing entgegen allen bisherigen Angaben doch automatisch Daten funkten, die normalerweise zur Routine-Wartung und Kontrolle dienten. US-Ermittler vermuten laut dem Blatt, die Maschine könnte nach der letzten bestätigten Position noch Hunderte Kilometer geflogen sein.
Völlig unklar an diesem Szenario wäre, wieso die Piloten sich nicht meldeten, und weshalb das Flugzeug nicht auf Radarbildern zu sehen war. Nach Angaben der Zeitung kann der Pilot alle nötigen Sender manuell ausschalten. US-Terrorexperten schlössen die Theorie nicht aus, dass jemand ins Cockpit eindrang.
"Schwimmende Objekte" nicht gefunden
Unterdessen haben sich Hinweise aus China auf mögliche Trümmerteile im Meer südlich von Vietnam offenbar als falsche Spur herausgestellt. Die vietnamesische Luftfahrtbehörde teilte mit, sie habe umgehend zwei Flugzeuge zu der fraglichen Stelle entsandt, dort aber nichts gefunden. Inzwischen wurde bekannt, dass die Bilder offenbar versehentlich veröffentlicht wurden: China hatte zuvor mitgeteilt, auf ausgewerteten Satellitenbildern vom Sonntag "schwimmende Objekte" im Südchinesischen Meer entdeckt zu haben.
Suche könnte noch Wochen dauern
Der Luftfahrt-Experte Heinrich Großbongardt geht davon aus, dass die Suche nach dem verschollenen Flugzeug noch Wochen dauert. "Das große Problem besteht darin, dass das vermisste Flugzeug mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit über dem Meer abgestürzt ist. Das heißt: Es liegt unter Wasser. Dort breiten sich aber keine Radiowellen aus", sagte Großbongardt. "Erschwerend kommt hinzu: Die Trümmer, um die es geht, sind maximal zwei bis drei Meter groß, selten mehr."
Großbongardt erklärte, er erinnere sich an keinen Fall in den vergangenen 40 Jahren, bei dem eine große Passagiermaschine so lange verschwunden gewesen sei. Doch auch nach dem Unglück 2009 einer Air-France-Maschine habe man schließlich das Wrack auf dem Grund des Ozeans entdeckt. "Die Wahrscheinlichkeit ist also recht hoch, dass auch im Fall der malaysischen Boeing das Wrack gefunden wird." Doch das könne noch "drei, vier Wochen dauern".
Das Flugzeug war am Samstag auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos verschwunden. Bislang ist kein einziges Trümmerteil aufgetaucht. Die Fluggesellschaft Malaysia Airlines gab derweil bekannt, die Flugnummer der Route von Kuala Lumpur nach Peking werde künftig geändert: Die Verbindung habe ab dem 15. März die Nummer MH318. Bislang lautete die Flugnummer MH370.
Quelle: ntv.de, fma/dpa/AFP