Mord an Frau und vier Kindern Franzose plante grausiges Finale
08.06.2011, 16:02 UhrDie Bluttat von Nantes, bei der ein Mann seine Frau und vier Kinder tötete, hat offenbar eine längere Vorgeschichte. Dem Mann wuchsen seine Schulden immer weiter über den Kopf, schon früh erwog er eine gewaltsame Lösung für seine Probleme. Das belegen E-Mails, die er seiner Geliebten schrieb.

Der mutmaßliche Täter.
(Foto: Reuters)
Der wegen Mordes an seiner Frau und seinen vier Kindern weltweit gesuchte Franzose Xavier Dupont de Ligonnès hat offenbar schon lange vor der Tat ein grausiges Ende für seine Familie vorhergesehen. "Ich liege fast jede Nacht wach und habe krankmachende Vorstellungen (dass ich allen ein Schlafmittel gebe und dann das Haus abfackele)", schrieb der seit Mitte April verschwundene mutmaßliche Mörder im Januar vergangenen Jahres in einer E-Mail an seine damalige Geliebte, wie der französische Sender RTL berichtete. In der Mail, die der Sender auszugsweise veröffentlichte, klagte der 50-jährige Dupont de Ligonnès über seine Schulden und bat seine Geliebte, die ihm bereits 50.000 Euro geliehen hatte, um weitere 25.000 Euro.
"Ich will dieses Familienleben mit Agnès nicht mehr, die ich nicht liebe", schrieb der Franzose demnach seiner Geliebten, die kurz vor dem Verschwinden des Mannes vor wenigen Wochen mehrere Drohbriefe von ihm erhielt und deshalb die Polizei einschaltete. Er habe seit vier Monaten keine Miete mehr bezahlt, könne das Schulgeld für einen seiner Söhne nicht mehr aufbringen und habe sich bei seiner Mutter Geld leihen müssen, um Weihnachtsgeschenke für seine Kinder kaufen zu können, klagte Dupont de Ligonnès dem Bericht zufolge in der E-Mail von Januar 2010. "Ich bin vollkommen ruiniert", wird der Familienvater zitiert. Die meiste Zeit lebe ich nicht in einem Traum, sondern in einem Alptraum, und ich kann nicht fliehen, außer natürlich auf eine radikale und endgültige Art."
Die Staatsanwaltschaft Nantes bestätigte, dass ein Schreiben des Gesuchten vorliege - es sei aber nicht datiert, und es gebe seit dem Verschwinden von Dupont de Ligonnès "kein einziges neues Element", das auf seinen Verbleib schließen lasse. Der Mann steht im Verdacht, seine Frau Agnès und die vier Kinder im Alter von 13 bis 20 Jahren kaltblütig erschossen zu haben; die Polizei fand die fünf Leichen, die unter der Terrasse seines Hauses in Nantes vergraben waren, Ende April. Seit der Franzose am 15. April in einem Autobahnhotel in der Provence übernachtete, fehlt von ihm jede Spur.
Quelle: ntv.de, AFP