Selbstverbrennung in China politisch motiviert? Frau zündet sich am Tiananmen-Platz an
05.03.2014, 09:10 Uhr
Der Tiananmen-Platz in Peking ist einer der am stärksten gesicherten Orte in China.
(Foto: imago/Xinhua)
Vieles ist unklar nach dieser Selbstverbrennung - nicht einmal, ob die etwa 40 Jahre alte Frau noch lebt. Fakt ist, dass sie mit dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking einen symbolträchtigen Ort gewählt hat. Und einen auffälligen Zeitpunkt.
In Peking hat sich nach Berichten von Augenzeugen eine Frau offenbar selbst angezündet. Die Selbstverbrennung ereignete sich in der Nähe des Tiananmen-Platzes kurz nach dem Beginn der Tagung des chinesischen Volkskongresses. "Ich habe Rauch gesehen. Ich bin hingerannt, aber es war schon niemand mehr da", berichtete eine Frau. Ein Tourist habe ihr gesagt, dass sich eine etwa 40 Jahre alte Frau selbst angezündet habe. Unmittelbar danach seien Sicherheitsleute mit Feuerlöschern eingeschritten.
Die Frau soll gelebt haben, als sie weggebracht wurde. Die Polizei wollte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Aussagen äußern. Der Vorfall ereignete sich unmittelbar vor dem Porträt des Revolutionsführers Mao Tsetung am Eingang zum Kaiserpalast. Sie habe den Strahl des Feuerlöschers sehen können, sagte die Augenzeugin. Sie habe ein Video aufgenommen, aber Polizisten hätte sie daraufhin gezwungen, die Aufnahme zu löschen.
Das gesamte Gebiet um den Tiananmen-Platz gehört zu dem am besten bewachten und politisch heikelsten Plätzen Chinas. Westlich von dem Platz liegt die Große Halle des Volkes, Sitz des chinesischen Parlamentes. Wenige hundert Meter entfernt residiert Chinas Staatsführung auf dem abgeschirmten "Zhongnanhai"-Gelände. Auf dem Tiananmen-Platz (Platz des Himmlischen Friedens) hatten 1989 über Wochen Hunderte Studenten campiert und politische Reformen gefordert. In der Nacht zum 4. Juni 1989 schlug die chinesische Armee die Bewegung blutig nieder.
Quelle: ntv.de, nsc/dpa