Panorama

Ja, ist denn schon Sommer? Freitag bis zu 22 Grad

Der Lenz ist da - und eine Rückkehr des Winters ist unwahrscheinlich.

Der Lenz ist da - und eine Rückkehr des Winters ist unwahrscheinlich.

(Foto: dpa)

Winter war gestern. Jetzt kommt der Frühling, der gefühlt schon fast der Sommer ist. Im Vorteil ist dabei, wer im Süden oder Osten wohnt, weiß n-tv Meteorologe Björn Alexander. Einziger Nachteil des schönen Wetters: Die Pollen fliegen wieder.

n-tv.de: Björn, für euch Meteorologen hat der Frühling ja schon am 1. März begonnen. Und auch beim Wetter will es der Lenz jetzt wohl wissen, oder?

Björn Alexander: Erst einmal auf jeden Fall. Denn Hoch "Gulliver" bringt uns ab der Wochenmitte Frühlingssonne und -wärme. Derzeitig liegt das Hoch mit seinem Zentrum aber noch bei den Britischen Inseln und wir haben es dadurch noch mit einer schwachen westlichen bis nordwestlichen Strömung zu tun. Und das ist in Sachen Sonne momentan leider eher ungünstig, denn vielfach dominieren noch Nebel beziehungsweise Hochnebel. Einzig im Süden und im Südwesten kann sich die Sonne bereits häufiger durchsetzen, am Oberrhein bei bis zu 17 Grad. Ansonsten sind es meistens 7 bis 14 Grad.

Und da kommt noch mehr?

Björn Alexander

Björn Alexander

So wird es sein. Denn aus den relativ milden 7 bis 17 Grad werden am Donnerstag und Freitag verbreitet warme 15 bis 20 Grad. Im Südwesten könnte es sogar auf bis zu 22 Grad raufgehen. Dabei wird es aus Westen beziehungsweise Südwesten nicht nur wärmer, sondern auch zunehmend sonniger. Denn das Hoch wird sich ab Mittwoch bei uns durchsetzen und auch die letzten feuchten Wolkenreste im Nordosten werden damit abgedrängt. Nach Auflösung von örtlichen Frühnebelfeldern heißt es somit vor allem am Freitag: raus in die Sonne und die Frühlingswärme genießen.

Und wenn man erst am Wochenende Zeit zum Genießen hat?

Dann ist es in jedem Fall besser, im Süden oder im Osten zu sein. Denn im Westen und Norden wird es - zumindest nach derzeitigem Stand - leider wieder wolkiger und etwas kühler. Bevorzugt am Sonntag sind dort auch einzelne Schauer möglich. Das lässt dann zumindest Allergiker wieder etwas aufatmen.

Welche Pollen lassen in diesen Tagen denn Augen und Nasen jucken?

Das sind Erlen- und Haselpollen, die oft in starken bis sehr starken Konzentrationen unterwegs sind. Auch die Birkenpollen werden in der zweiten Märzhälfte allmählich in der Konzentration zulegen. Deren Belastung liegt zunächst aber überwiegend noch im schwachen bis mäßigen Bereich. Im April und Mai nimmt die Birke dann aber deutlich zu und die Belastung wird stark bis sehr stark. Gleichzeitig nehmen Hasel und Erle ab und ab Mitte Mai legen für gewöhnlich Roggen und Gräser langsam los.

Wenn ich nun aber gar nicht weiß, wogegen ich allergisch bin?

Dann kann man das – zumindest was den Pollenflug angeht – selber herausfinden. Ein Pollenflugkalender und die Selbstbeobachtung in Bezug auf das körperliche Empfinden können Aufschluss über den Auslöser des sogenannten Heuschnupfens geben. Für einige Regionen geht es sogar ganz genau. Da haben es die Berliner beispielsweise ganz gut. Denn die Freie Universität Berlin betreibt seit Jahren eine Pollenfalle, mit der die Pollenkonzentration gemessen wird. Da ist somit nicht nur der allgemein mögliche Pollenflug, den der Pollenkalender zeigt und der ohne den Einfluss von Regen oder Wind auskommen muss, sondern die tatsächliche Belastung sichtbar. Die Kombination der Messwerte mit dem eigenen Befinden können dann zeigen, gegen welche Pollen man allergisch reagiert.

Und wenn man jetzt der Meinung ist, dass man ja sowieso nichts dagegen tun kann, weil die Pollen ja so oder so fliegen?

Dann sollte man vielleicht mal mit einem Arzt darüber sprechen. Denn – auch wenn ich natürlich keiner bin – es gibt so etwas wie beispielsweise den "Etagenwechsel". Das heißt: die allergische Reaktion in der Nase beziehungsweise in den oberen Atemwegen geht eine Etage tiefer in die Bronchien und erhöht das Risiko für Asthma. Man sollte also den Heuschnupfen nicht unbedingt auf die leichte Schulter nehmen, zumal man diese Zeit des Pollenfluges dann deutlich komfortabler gestalten kann.

Apropos "komfortabel": was sagt der Komfortindex denn in dieser nächsten Woche über unser Wetter aus?

Derzeitig würde ich sagen: ein Rückfall zum Winter ist ähnlich unwahrscheinlich wie eine stürmische Aprilwetterlage. Stattdessen dürfte es allgemein etwas wechselhafter mit freundlichen Phasen und Schauern, aber nicht allzu großen Regenmengen werden. Die Temperaturen verbleiben meist im zweistelligen Bereich zwischen 11 und 17 Grad.

Quelle: ntv.de

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