Babyboom nach Sex-Kampagne Für Mutti tun es die Dänen
09.06.2016, 10:27 Uhr
Wieviele Elternpaare zuvor den Aktivurlaub gebucht hatten, ist nicht bekannt.
(Foto: REUTERS)
In Dänemark kommen in diesem Sommer zahlreiche Babys zur Welt, deutlich mehr als in den Vorjahren. Die Ursache könnte die Marketingidee eines Reisebüros sein.
Wie viele Industriestaaten kämpft Dänemark mit einer schrumpfenden und vergreisenden Gesellschaft. Dabei bedarf es offenbar nur eines kleinen Anstoßes, um den Dänen den Nachwuchs wieder etwas mehr schmackhaft zu machen. Oder eben die Herstellung von Söhnen und Töchtern. Den Beweis liefert die Werbekamagne "Do it for Mum. Do it for Denmark", mit der ein dänisches Reisebüro im vergangenen Jahr für Furore gesorgt hatte.
Darin hatte Spies Reijser jungen Paaren einen Aktivurlaub ans Herz gelegt. Die Begründung: Paare hätten im Urlaub 46 Prozent mehr Sex als im Alltag. Auf einer speziell dazu eingerichteten Internetseite konnten Möchtegern-Großmütter einen Betrag festlegen, den sie zum Aktivurlaub der Kinder beisteuern wollen. Spies Rejser gewährt dann noch einen Rabatt. Eingepackt war die ganze Aktion in die Geschichte einer Mutter, die das Aufwachsen ihres Sohnes begleitet. Doch ausgerechnet beim Enkelkindermachen muss sie passen. An dieser Stelle kommt dann die Reiseidee ins Spiel.
Eine ähnliche Kampagne unter dem Motto "Do it for Denmark" war geburtentechnisch weitgehend ohne Folgen geblieben. "Do it for Mum" brachte nun aber offenbar den Durchbruch. Rund neun Monate nachdem die Werbeaktion lief, verzeichnet das Land jedenfalls 14 Prozent mehr Geburten als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt werden in diesem Sommer mehr als 16.000 Babys mehr geboren.
"Ich habe in meiner Zeit als Hebamme noch nie einen Boom wie diesen erlebt", sagte Ann Fogsgaard der Zeitung "Politiken". Fosgaard arbeitet seit 33 Jahren als Geburthelferin. Dass es im Sommer mehr Entbindungen als im Winter gebe, sei normal. "Aber dieser Anstieg ist verrückt." Wenn der Trend anhält, könnten in Dänemark erstmals seit Jahren wieder mehr als 60.000 Kinder geboren werden.
Quelle: ntv.de, sba