Landebahnen in Heathrow gesperrt Geparkter Dreamliner gerät in Brand
12.07.2013, 20:50 Uhr
Das Feuer brach im Heck des Flugzeugs aus.
(Foto: Reuters)
Eine brennende und eine geschmolzene Batterie bringen dem Dreamliner eine Zwangspause ein. Erst im April dürfen Maschinen dieses Typs wieder abheben. Nun brennt es erneut an Bord eines Dreamliners, ein anderer muss umkehren.
Ein brennendes Flugzeug des Typs Boeing 787 Dreamliner hat den Londoner Flughafen Heathrow zeitweise lahmgelegt. Die Start- und Landebahnen wurden am Nachmittag mehr als eine Stunde lang geschlossen, teilte die Flughafenverwaltung mit. Reisende müssten mit Verspätungen rechnen.
Die Maschine sei auf einem Stellplatz in einiger Entfernung von den Terminalgebäuden abgestellt gewesen, als das Feuer ausbrach, hieß es weiter. Demnach waren keine Passagiere an Bord. Was die Brandursache war, blieb zunächst unklar.
Die Londoner Feuerwehr teilte auf Twitter mit, sie sei um kurz nach 16.30 Uhr Ortszeit gerufen worden. Sie unterstützte die Feuerwehr des Flughafens. Laut dem Flughafenbetreiber konnten die ersten Flugzeuge kurz vor 18 Uhr wieder abheben.
Boing 787 von Thomson Airways muss umkehren
Bei dem brennenden Flugzeug soll es sich um eine Maschine der Ethiopian Airlines handeln. Ein Sprecher der Fluglinie sagte, er kenne den Grund für den Brand noch nicht. "Wir gehen der Sache zusammen mit Boeing und Heathrow nach und prüfen den Vorfall." Die Airline erklärte, das Flugzeug habe mehr als acht Stunden auf einer Parkposition gestanden, ehe der Brand entdeckt worden sei. Auch Boeing kündigte eine Prüfung an.
Der Prestigeflieger des US-Konzerns sorgte zuletzt immer wieder für negative Schlagzeilen. Erst vor einigen Monaten hatten alle Dreamliner vorübergehend Flugverbot erhalten, nachdem eine Batterie an Bord einer solchen Maschine Feuer fing und eine weitere in einem Flieger während des Flugs schmolz. Boeing musste erst umfangreiche Schutzmaßnahmen konstruieren und einbauen, bevor die Maschinen dann endlich wieder abheben durften. Ende Juni mussten dann zwei Maschinen des Typs in den USA aus unterschiedlichen Gründen notlanden.
Kurz nach Bekanntwerden des Brandes in der in London geparkten Maschine meldete der Reiseveranstalter TUI Probleme mit einer Boeing 787 seiner Tochter Thomson Airways. Das Flugzeug war auf dem Weg von Manchester nach Sandford im US-Bundesstaat Florida, als technische Probleme auftraten. Es sei deshalb nach Manchester zurückgekehrt, wo ihre Triebwerke überprüft würden. Die beiden Zwischenfälle hatten nichts miteinander zu tun.
Die US-Luftfahrtbehörde nahm Kontakt zum Hersteller auf, dessen Aktienkurs an der Wall Street kräftig Federn lassen musste. So verloren die Aktien des Airbus-Rivalen 6,7 Prozent. Es war der größte Tagesverlust eines Einzelwerts seit August 2011. Auch Zulieferer wie Honeywell und Rockwell Collins tendierten ins Minus.
Quelle: ntv.de, hah/dpa/rts/DJ