Gase im Cockpit Germanwings vertuscht Fast-Crash
28.09.2012, 09:29 Uhr
Wie sicher sind Flüge mit Germanwings?
(Foto: dpa)
Vor fast zwei Jahren entgehen Insassen einer Germanwings-Maschine knapp der Katastrophe - ohne dass bisher jemand etwas davon erfahren hat. Beim Landeanflug auf Köln/Bonn rauben Gase im Cockpit den Piloten fast den Atem, nur mit letzter Mühe können sie den Flieger sicher zu Boden bringen. Erst jetzt kommt der Vorfall heraus.
Bei der Lufthansa-Tochter Germanwings hat es nach Medienberichten einen möglicherweise gefährlichen Zwischenfall mit Gasen im Cockpit gegeben. Wie die "Welt" und NDR Info berichteten, habe sich der Notfall bereits am 20. Dezember 2010 ereignete.
Beim Landeanflug auf Köln/Bonn hatten laut Berichten beide Piloten beinahe das Bewusstsein verloren, nachdem ein süßlicher Geruch im Cockpit ausgeströmt sei. Die Insassen des Flugzeugs sind damit wohl knapp einer Katastrophe entronnen.
Die "Welt" berichtet weiter, die Besatzung habe bereits sicherheitshalber Sauerstoffmasken aufgesetzt und dem Tower die Notlage durchgegeben. Nur mit letzten Kräften konnte der Kapitän dann die Maschine sicher landen. Ärztliche Untersuchungen ergaben, dass sein Blut noch einen Sauerstoffgehalt von 70 Prozent aufwies, normal ist ein Wert bei fast 100 Prozent.
Sprecher sieht kein Problem
Nach Recherchen der beiden Medien soll die Fluglinie der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) zunächst wichtige Informationen vorenthalten haben. Erst nachdem die Behörde Ende 2011 weitere Informationen erhalten hatte, nahm sie die Untersuchung auf.
Inzwischen liegt ein Zwischenbericht vor. Daraus geht hervor, dass Germanwings zwar bereits am Tag der Beinahe-Katastrophe den Vorfall meldete. Die Mitteilung sei jedoch so formuliert gewesen, dass der Ernst der Lage nicht deutlich wurde.
Germanwings-Sprecher Heinz-Joachim Schöttes wurde mit der Aussage zitiert, der Copilot habe sich lediglich "unwohl" gefühlt. Der Kapitän sei nicht schwer beeinträchtigt gewesen und habe "nach dem Zwischenfall seine Arbeit weitergeführt".
Quelle: ntv.de, jog/dpa