Unesco mahnt Australien Great Barrier Reef in Gefahr
03.06.2012, 17:12 UhrEs ist das größte Korallenriff der Erde und lockt jedes Jahr Scharen von Touristen an: das Great Barrier Reef in Australien. Die Unesco warnt nun davor, dass wegen immer neuer Häfen in der Umgebung des Riff bedroht sei. Australien will an seiner Politik aber nichts ändern.
Die Unesco hat Australien in scharfen Worten gemahnt, das Great Barrier Reef stärker zu schützen. Die industrielle Entwicklung des Landes, der Tourismus und der Kohleabbau bedrohen demnach das Weltnaturerbe. Sollte sich die Lage nicht bessern, könnte das Riff vor der Ostküste Australiens auf die Liste der "Welterbegüter in Gefahr" kommen, schreibt das Unesco-Welterbekommitee in einem Bericht.
Australien müsse mehr unternehmen, um das fragile Ökosystem vor den Schäden von Tourismus sowie Kohle- und Gasabbau zu bewahren. Vor allem sollen an der Küste nahe dem Riff keine neuen Häfen mehr gebaut werden, so der Unesco-Report. Bis 1. Februar 2013 soll Australien nun einen Bericht über die Umsetzung der Schutzmaßnahmen vorlegen. Danach will die Unesco, die UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur, über den Listeneintrag entscheiden.
In Australien wurde die Unesco-Kritik am Wochenende scharf zurückgewiesen. Man werde die Umwelt schützen, aber nicht die wirtschaftliche Zukunft gefährden, sagte etwa der Premierminister des Bundesstaats Queensland, Campbell Newman. "Wir sind im Kohlegeschäft. Wenn wir gute Krankenhäuser, Schulen und wollen, dann müssen das alle einsehen", so Newman.
Australien ist der weltgrößte Kohleexporteur. Ein großer Teil wird von Häfen nahe des Great Barrier Reefs verschifft. Es besteht aus mehr als 2900 Korallenriffen, die sich etwa 2600 Kilometer entlang der Ostküste Australiens entlangziehen.
Quelle: ntv.de, dpa