"Wie nach einem Krieg" Große Teile Brisbanes zerstört
13.01.2011, 07:03 Uhr
(Foto: dpa)
Die Flut in der australischen Metropole Brisbane ist nicht so hoch gestiegen wie befürchtet. Offiziellen Angaben von Meteorologen zufolge lag der Pegel des Flusses im Zentrum der Zwei-Millionen-Einwohnerstadt bei 4,45 Metern. Das ist weniger als bei der Hochwasser-Katastrophe 1974. Dennoch redet kaum einer von damals, denn die Schäden in der Stadt sind wie nach einem Krieg.
Das Hochwasser in Australiens drittgrößter Stadt Brisbane ist zwar unter der befürchteten Rekordmarke geblieben. Dennoch liegen ganze Stadtteile unter Wasser. Rund 12.000 Wohngrundstücke sind vollständig überschwemmt, weitere 14.700 teilweise. 118.000 Haushalte sind ohne Strom. Der Strom war abgeschaltet worden, um die Weiterleitung über Wasser zu verhindern.
"Auf uns kommt ein Wiederaufbau wie nach einem Krieg zu", sagte die Regierungschefin von Queensland, Anna Bligh. Eine solche Naturkatastrophe habe der Bundesstaat noch nie erlebt. Während der Pressekonferenz kämpfte Bligh mit den Tränen. In Queensland sind in den Fluten bislang 19 Menschen ums Leben gekommen, 61 werden vermisst.
Das Hochwasser in Brisbane stieg nicht über die Marke von 4,46 Metern. Das war zwar rund ein Meter weniger als bei der verheerenden Überschwemmung 1974, doch ist die Stadt seitdem erheblich gewachsen, so dass die Schäden deutlich höher liegen.
Dreiviertel von Queensland unter Wasser
Der Brisbane River rauschte mit zerstörerischer Kraft durch die Zwei-Millionen-Stadt und riss alles mit sich, was am Ufer stand. In tief gelegenen Stadtteilen waren nur noch die Dächer der Häuser über der Wasseroberfläche zu sehen. "Viele Leute werden zu ihren Häusern zurückkehren und feststellen, dass sie dort nie wieder wohnen können", sagte Bligh.
Die Regierungschefin erinnerte daran, dass die Flutkatastrophe dreiviertel von Queensland unter Wasser gesetzt hat. Auch in Rockhampton 650 Kilometer weiter nördlich kämpften die Menschen immer noch mit den Folgen des Hochwassers. Die Stadt ist immer noch weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten. Militärmaschinen seien im Einsatz, um Orte wie Townsville und Bundaberg mit dem Nötigsten zu versorgen.
Die Wetterdienste warnen vor weiteren heftigen Niederschlägen. Vor der Küste des Bundesstaates Queensland braut sich ein weiterer schwerer Sturm zusammen, der weitere Überschwemmungen verursachen könnte.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP