Panorama

Besondere Schwere der Schuld Höchststrafen für Dreifachmörder von Hille

Beide Angeklagte erhalten einen lebenslange Haftstrafe.

Beide Angeklagte erhalten einen lebenslange Haftstrafe.

(Foto: picture alliance/dpa)

Im Prozess um den Dreifachmord von Hille verurteilt das Landgericht Bielefeld die Angeklagten zu lebenslangen Haftstrafen. Für beide stellt das Gericht zudem die besondere Schwere der Schuld fest. Alle drei Opfer seien äußerst brutal ermordet worden.

Im Prozess zum Dreifachmord von Hille sind beide angeklagten Männer zu lebenslangen Gefängnisstrafen verurteilt worden. Der 53-jährige frühere Fremdenlegionär Jörg W. wurde wegen dreifachen Mordes verurteilt, sein 25 Jahre alter Ziehsohn Kevin R. wegen zweifachen Mordes. Für beide stellte das Gericht zudem die besondere Schwere der Schuld fest, in W.s Fall wurde darüber hinaus Sicherungsverwahrung angeordnet.

Die Staatsanwaltschaft hatte den Angeklagten vorgeworfen, drei Männer zwischen August 2017 und März 2018 aus Habgier ermordet und ihre Leichen auf Bauernhöfen in Ostwestfalen versteckt haben. Im Prozess beschuldigten sich beide gegenseitig, die Taten begangen zu haben.

Die Staatsanwaltschaft plädierte gleichwohl auf dreifachen gemeinschaftlichem Mord. Dagegen wies W.s Verteidigerin die Mordvorwürfe gegen ihren Mandanten zurück. Auch R.s Verteidiger plädierte auf Freispruch. Bei den Opfern handelte es sich laut Anklage um den 72-jährigen Gerd F., der auf einem Hof in der Nähe des Gehöfts von W. lebte, den 64 Jahre alten Hilfsarbeiter Jochen K. und den 30-jährigen Fadi S., einen Geschäftspartner W.s.

In dem Strafverfahren waren grausame Details ans Licht gekommen. Die Leichen zeigten Spuren brutaler Gewalt, Experten berichteten nach ihren Untersuchungen von zertrümmerten Knochen, von Brüchen und Hirnverletzungen. Die Taten verübte das Duo demnach mit Hammer, Ziegelsteinen und einem Messer. Der drastische Fall kam ans Licht, weil die Familie eines Opfers ihren Angehörigen als vermisst gemeldet hatte. Seine Leiche wurde auf einem Hof in Hille ausgegraben. Später stießen die Ermittler auf zwei weitere Leichen.

Der Prozess um den Dreifachmord hatte am 3. September vergangenen Jahres begonnen. Bereits im April schloss das Bielefelder Landgericht ein erstes Mal die Beweisaufnahme. Wegen eines weiteren Antrags aus den Reihen der Verteidigung traten die Richter später jedoch kurzzeitig wieder in die Beweisaufnahme ein, bevor in der ersten Julihälfte abschließend plädiert wurde.

Quelle: ntv.de, sgu/AFP/dpa

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