Sex-Party in Bad Reichenhall Im Kurhaus geht's schlüpfrig zu
01.09.2014, 16:16 Uhr
Fassade des Alten Königlichen Kurhauses in Bad Reichenhall.
(Foto: picture alliance / dpa)
Alles kann - nichts muss: In Bad Reichenhall hat eine Party im staatlichen Kurhaus wohl ein Nachspiel. Die Feier für gut 400 Gäste entspricht nicht ganz den Standards des Hauses. Die Lokalzeitung spricht von einer Lack-und-Leder-Fete - und kennt Details.
Eine Sex-Party in einem staatlichen Kurhaus beschäftigt das Finanzministerium in Bayern. Die Kur-GmbH von Bad Reichenhall hatte den Veranstaltern das Königliche Kurhaus des Staatsbades für das Erotik-Treffen zur Verfügung gestellt. Das Finanzministerium in München forderte nun von der Kur-GmbH einen umfassenden Bericht, wie eine Sprecherin sagte.
Zuvor hatte die CSU-Landtagsabgeordnete Michaela Kaniber gegen die Vergabe der Räume protestiert und auf ein persönliches Gespräch mit Finanzminister Markus Söder (CSU) gedrungen.
Nach Informationen des "Trostberger Tagblatts" hatten sich am 21. Juni an die 400 Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 80 Jahren unter dem Motto "Maskenball" zu einer freizügigen Party getroffen. Von Fesselwerkzeugen bis zum Bett im Séparée sei alles geboten gewesen. Auf den Nachttischchen hätten Kondome bereitgelegen, ließ sich das Blatt von Anwesenden berichten: "Da ging es schon richtig zur Sache." Viele Gäste seien in Latex erschienen. In dem Gebäude finden neben Kongressen ansonsten Veranstaltungen mit eher repräsentativem Charakter statt - auch Staatsempfänge mit dem Ministerpräsidenten.
Laut dem Blatt teilte Kurdirektorin Gabriella Squarra nun mit, dass das Königliche Kurhaus "von einer Veranstaltungsagentur unter dem Betreff 'Maskenball für Erwachsene' als nicht öffentliche Veranstaltung erstmals gebucht" worden sei. "Bei den Vertragsverhandlungen war für die Kur-GmbH Bad Reichenhall/Bayerisch Gmain kein fragwürdiger Aspekt der Veranstaltung ersichtlich." Die Geschäftsleitung will den Vorfall nun bei der nächsten Gesellschafterversammlung des Unternehmens "diskutieren und ein Maßnahmenpaket veranlassen".
Mehrheitsgesellschafter der Kur-GmbH ist der Freistaat. Im Internet wird das Kurhaus als einmalige Schönheit und Visitenkarte des Ortes angepriesen, das seit der Renovierung modernste Technik biete. "Mit optimaler Kontrolle über Licht und Ton kann nun jegliche Veranstaltung perfekt inszeniert werden."
Quelle: ntv.de, jwu/dpa