Panorama

Waldbrände außer Kontrolle Israel ruft um Hilfe

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(Foto: AP)

"Wir haben das nie in Betracht gezogen": Israel räumt offen ein, für eine derartige Katastrophe nicht gewappnet zu sein. Dort tobt der schlimmste Waldbrand in der Geschichte des Landes. Mindestens 41 Menschen kamen bislang in den Flammen ums Leben, eine Fläche von knapp 30 Quadratkilometern verbrannte. Die Polizei nimmt zwei Brandstifter fest.

Mit internationaler Hilfe kämpfen israelische Feuerwehrleute verzweifelt gegen die schwersten Waldbrände in der Geschichte des Landes. Am Freitag trafen Löschflugzeuge aus mehreren Ländern ein, um die weiter unkontrolliert wütenden Brände nahe der Hafenstadt Haifa im Norden des Landes einzudämmen. Die israelische Regierung räumte offen ein, für die Katastrophe nicht gewappnet gewesen zu sein. "Israel hat sich niemals in irgendeiner Form für einen solchen Fall vorbereitet", sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. "Wir haben das nie in Betracht gezogen."

41 Menschen verbrannten in diesem Bus.

41 Menschen verbrannten in diesem Bus.

(Foto: AP)

Derweil verdichten sich die Hinweise auf Brandstiftung. Die Polizei nahm zwei Männer fest, die im Karmel-Gebirge bei Haifa versucht haben sollen, Feuer zu legen. Weil das Feuer an drei Stellen gleichzeitig losging, vermutet die Polizei Brandstiftung. An einer der drei Stellen wurden nach den Worten von Polizeisprecher Mickey Rosenfeld verdächtige Gegenstände gefunden.

Mindestens 41 Menschen kamen bislang in den Flammen ums Leben, eine Fläche von knapp 30 Quadratkilometern verbrannte. 15.000 Anwohner mussten in Sicherheit gebracht werden. Flugzeuge und Hubschrauber entluden kontinuierlich Seewasser über den Flammen, die sich angefacht von starken Winden durch die ausgedörrten Pinienwälder in Richtung Haifa fraßen.

Russland schickt größtes Löschflugzeug

Die 1400 Mitglieder der nationalen Feuerwehr konnten die Flammen alleine nicht mehr bekämpfen. Wie die Regierung mitteilte, sei Hilfe aus Bulgarien, Jordanien, Griechenland und Großbritannien bereits eingetroffen. Maschinen aus Zypern, der Türkei und Russland befänden sich auf dem Weg nach Israel. Bei der Maschine aus Russland handelte es sich der Regierung zufolge um das größte Löschflugzeug der Welt.

"Das ist eine beispiellose Antwort auf unsere Bitte nach internationaler Hilfe", sagte Netanjahu. Bundespräsident Christian Wulff und Außenminister Guido Westerwelle sprachen Israel ihr Beileid für die Opfer aus. Die Bundesregierung kündigte Hilfe bei der Brandkämpfung der Flammen an. Auch US-Präsident Barack Obama versprach Unterstützung.

Nach Angaben der Rettungskräfte waren die meisten Todesopfer Gefängniswärter in Ausbildung, die in ihrem Bus von dem Feuer eingeschlossen wurden. Sie sollten bei der Evakuierung eines Gefängnisses mit 500 Insassen helfen.

Während weite Teile Europas im tiefen Winter versunken sind, kämpft Israel mit einer beispiellosen Trockenperiode. Der November war so trocken wie seit 60 Jahren nicht mehr. In Haifa wurden für Samstag fast 30 Grad Celsius erwartet.

Quelle: ntv.de, rts

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