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"Haben nichts damit zu tun" Israelische Firma bestreitet Beteiligung an Entführung der Block-Kinder

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Videoaufnahmen zeigen, wie Blocks Ex-Mann Stephan Hensel mit seinen Kindern Klara und Theo kurz vor der Entführung das Haus verlässt.

Videoaufnahmen zeigen, wie Blocks Ex-Mann Stephan Hensel mit seinen Kindern Klara und Theo kurz vor der Entführung das Haus verlässt.

Die Staatsanwaltschaft wirft einer israelischen Sicherheitsfirma vor, die Block-Kinder entführt zu haben. Der Chef der Firma weist die Anschuldigungen einem Bericht zufolge vehement zurück. Zuvor gesteht ein angeklagter Israeli allerdings seine Tat-Beteiligung ein. Zu den Hintermännern schweigt er jedoch.

Die israelische Sicherheitsfirma CGI Group bestreitet, an der Entführung der Kinder von Christina Block beteiligt gewesen zu sein. "Wir haben nichts mit dieser Geschichte zu tun, nicht das Geringste. Ich habe keine Ahnung, wie der Name der CGI Group in diese Sache hineingeraten ist", sagte Geschäftsführer Zvika Nave dem "Spiegel".

Zuvor hatte der Anwalt von Blocks Ex-Mann im Gerichtssaal gefragt, ob Christina Block bekannt sei, dass für die Ent­führung ein Betrag von sieben Millionen Euro an die CGI Group bezahlt worden sei. Er fragte sie auch nach dem Präsidenten des Unternehmens, Jacob Perry, den früheren Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet. Hintergrund ist ein mutmaßlicher Brief des deutschen Ex-Agenten Werner Mauss, der Teil der Akten ist. In ihm hatte Mauss behauptet, Perry habe acht Israelis mit dem Einsatz in Dänemark beauftragt.

Laut Anklage entführte die israelische Sicherheitsfirma die Block-Kinder. Im Prozess räumt Ende August erstmals einer der Angeklagten die Beteiligung an der Tat ein. Der Israeli betont, es sei keine Entführung, sondern eine Rettung der Kinder vor dem "bösen" Vater gewesen. Ob die israelische Sicherheitsfirma den Auftrag für die Entführung bekommen hatte, sagte er nicht. "Meinen Anteil habe ich gemacht", erklärte der 36-Jährige vor Gericht. Weiter könne er dem Gericht nicht helfen, "selbst wenn ich es möchte".

Streit um Sorgerecht eskaliert in Silvesternacht

Christina Block, Tochter des Steakhaus-Gründers Eugen Block, muss sich vor dem Landgericht Hamburg unter anderem wegen Entziehung Minderjähriger und Freiheitsberaubung verantworten. Sie bestreitet die Vorwürfe und kämpft seit Jahren um das Sorgerecht für ihre beiden jüngsten Kinder. Im August 2021 hatte ihr in Dänemark lebender Ex-Mann Stephan Hensel die gemeinsamen Kinder nach einem Wochenendbesuch bei sich behalten. Das Hanseatische Oberlandesgericht sprach der Mutter das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht zu. Ihren Anspruch konnte Block aber nicht bei der dänischen Justiz durchsetzen.

Nach der Entführung blieben Klara und Theo nur wenige Tage bei der Mutter. Das Oberlandesgericht entschied aufgrund eines Eilantrags des Vaters, dass ihm die Kinder nach Dänemark zurückgegeben werden müssen.

Quelle: ntv.de, bho/dpa

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