In Chemikalie gefallen Japan warnt vor der "Giftkatze"
14.03.2024, 10:33 Uhr Artikel anhören
Das Tier hatte in der Fabrik Spuren hinterlassen.
(Foto: picture alliance / imageBROKER)
Eine Fabrik in Japan arbeitet mit hochgiftigen Chemikalien und hat am Wochenende einen ungebetenen tierischen Besucher. Leider hält der sich nicht an die Arbeitsschutzbestimmungen. Das kostet das Tier vermutlich das Leben, aber auch Menschen werden zu Vorsicht ermahnt.
Japanische Behörden warnen die Menschen vor einer besonders gefährlichen Katze. Was kurios klingen mag, hat einen ernsten Hintergrund. Denn das Tier war zuvor in einen Behälter mit einer hochgiftigen Chemikalie gefallen.
Laut der Nachrichten-Website Asahi entdeckte ein Mitarbeiter Pfotenabdrücke, als er zu Schichtbeginn in der Nomura Plating-Fukuyama-Fabrik ankam. Die Spuren befanden sich unmittelbar an einem Behälter mit sechswertigem Chrom, einer stark sauren und krebserregenden Chemikalie mit oranger und brauner Farbe. Schon bei Berührungen oder beim Einatmen kann die Substanz Hautausschläge oder Entzündungen hervorrufen.
Beamte in Fukuyama in der Präfektur Hiroshima sagten, sie hätten ihre Patrouillen verstärkt und die Bewohner gewarnt, sich keiner Katze zu nähern oder sie zu berühren, die "unnormal erscheint". Im Fall einer Sichtung solle man sich an die Stadt oder die Polizei wenden. Zuletzt war die Katze auf Überwachungsaufnahmen zu sehen, als sie am Sonntag die Fabrik verließ.
Keine guten Überlebenschancen
Akihiro Kobayashi, Manager der Nomura Mekki Fukuyama-Fabrik, sagte, eine Abdeckung über dem Chemikalienbehälter sei teilweise zerrissen aufgefunden worden, als die Mitarbeiter nach dem Wochenende zur Arbeit zurückkehrten. Die Fabrikmitarbeiter tragen in der Regel Schutzkleidung, bisher wurden unter den Mitarbeitenden keine gesundheitlichen Probleme gemeldet.
Das Unternehmen alarmierte sofort die Polizei, die Stadtverwaltung und die Nachbarn der Fabrik. "Der Vorfall hat uns die Notwendigkeit bewusst gemacht, Maßnahmen zu ergreifen, um zu verhindern, dass sich kleine Tiere wie Katzen einschleichen, was wir vorher nie erwartet hätten", sagte ein Unternehmenssprecher.
Bei Durchsuchungen in der Nachbarschaft konnte die Katze bisher nicht gefunden werden, und es bleibt unklar, ob das Tier überhaupt noch lebt. Experten bezweifeln, dass die Katze nach dem Kontakt mit der Substanz noch lange überleben kann.
"Selbst, wenn das Fell die Haut vor sofortigen großen Verbrennungen schützen würde, reinigen Katzen ihr Fell, indem sie es lecken und so die ätzende Lösung in den Mund leiten", sagte Linda Schenk, eine auf chemische Risikobewertung spezialisierte Forscherin am Karolinska-Institut in Schweden, dem US-Sender CNN. "Ich vermute, dass die Katze aufgrund der Verätzungen leider tot ist oder in Kürze sterben wird."
Quelle: ntv.de, sba